Agathafest
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05.02.2024 (5.2. Brotsegnung an St. Agatha)Nächstes Jahr
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Aus jedem Haus ging an diesem Tag mindestens eine Person zur Kirche, in der Brot und die Agathezettel geweiht wurden. Ein Teil der Kirchenbesucher ging mit angezündeten Kerzen um den Altar und opferte etwas Geld. Von dem geweihten Brot bekam jeder Hausgenosse und jedes Stück Vieh einen Bissen zu essen. Ein kleines Stück bewahrte man auf, daß "mer au e wenig Agathebrot im Hus häb." Das Agathebrot schimmelte nie. Abends wurden in der Kirche fünf Vaterunser und ein Salve Regina, in der Stube drei Rosenkränze und im Stall wieder fünf gebetet. Für jeden Anwesenden und auch für die verstorbenen Angehörigen wurden auf dem "Agathebrett" aufgestellte Wachskerzchen angezündet. Wessen Kerzchen zuerst heruntergebrannte, der mußte zuerst sterben. Die Hausfrau ging dann mit der gesammelten Asche und den Überresten dieser Kerzchen zuerst in den Stall, betete ein Vaterunser und ließ von der Asche ein bißchen zu Boden fallen, betete auf dem Fruchtspeicher, indem sie etwas Asche unter das Getreide mengte, dann in den Kammern und im Keller. In der Küche endlich betete sie ein Vaterunser zum Rauchfang hinaus und ließ den Rest der Asche zu Boden fallen. Die Agathezettel wurden an den Türen befestigt zum Schutz gegen Feuer, Hexen und bösen Geist.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 229.