Andreastag

Berdila-Racova

Bacău

Bacău

Romania - Romania

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30.11.2024 (30.11. Andreastag) - 30.11.2024 (30.11. Andreastag)

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30.11.2025 (30.11. Andreastag) - 30.11.2025 (30.11. Andreastag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Berdila-Racova

Kreis

Bacău

Region

Bacău

Staat

Romania - Romania

Beschreibung


Für die katholische und die orthodoxe Bevölkerung der Moldau symbolisiert das Andreasfest den Beginn der kalten Jahreszeit. Bis in das 9. Jahrundert hinein galt der 30. November als Tag des Jahreswechsels. Dies könnte mit ein Grund dafür sein, das dieser Tag bis heute mit übermäßigem Essen und Trinken, dem Glauben an die Rückkehr der Geister von Verstorbenen aus ihren Gräbern und Vorhersagungen über das Wetter und die Ernte des nächsten Jahres verbunden ist. Aber auch das vermehrte Auftreten von Wölfen in der Nähe des Ortes und das Auftauchen von bösen Geistern, Gespenstern und Werwölfen wird mit dem 30. November in Verbindung gebracht.
Diubotaru schreibt 1998, dass die Angst vor Wölfen und im Allgemeinen vor wilden Tieren, die in dieser Jahreszeit die Menschen heimsuchten, in den Dörfern der Diözese Iaşi allgemein üblich zu sein scheint.

Ciubotaru beschreibt 1998 dass die Hausfrau, die in der Andreasnacht hinausging „drei Knoblauchzehen und drei Fäden roter Wolle“ bei sich. Sie umkreiste den Bauernhof drei Mal „außerhalb des Zaunes“. Jedesmal, wenn sie ans Tor kam, band sie eine Knoblauchzehe mit rotem Wollfaden daran und sagte:
„Ich binde keinen Knoblauch /
ich binde die Schnauze des Wolfes /
und der Wölfin /
des Gespenstes /
und der Hexe, /
über die Wälder sollen sie gehen /
zu mir sollen sie nicht kommen!“
Am Ende machte sie das Kreuzzeichen mit dem Knoblauch: „auf den Zaun, auf das Tor, aufs Schafgatter, auf die Stalltür, auf den Schweinestall, den Schuppen und den Hühnerstall“. Bei der Rückkehr ins Haus drehte sie sich mit dem Rücken zum Eingang, um über alles, was sie hinter sich ließ, das Kreuzzeichen machen zu können. Dann schmierte sie den Türrahmen von innen und die Fenster mit dem Knoblauch ein, die restlichen Stücke wurden ins Feuer geworfen „damit sie mit dem Rauch durch den Schornstein gehen“.
Der Zaun grenzt den Privatbesitz vom Gemeinwesen ab und soll alles was er umzäunt vor allem Eindringenden schützen: das Leben und den Frieden der Menschen und der Haustiere, die Gerätschaften und das gesamte Hab und Gut der Familie. Letztendlich ist der Zweck des dreimaligen Umkreisens des Zaunes die Steigerung der Abwehrkraft dieses reellen Schutzwalls.

Referenzen

Ion H. Ciubotaru: Catolicii din Moldova. Universul culturii populare [Die Katholiken in der Moldau. Die Welt ihrer Volkskultur], Iaşi 1998, S. 212f.