Auffahrtsbraut / Ufferdbrud
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jährlich
Festausübung
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Beschreibung
Zwei Mädchen, die im nächsten Jahr konfirmiert werden sollen, werden verschleiert und bekommen große Blumenkränze auf den Kopf gesetzt. Sie werden von zwei Brautjungfern begleitet, die im nächsten Jahr die Brautrolle übernehmen sollen. (Diese lange Planung wird als Grund dafür vermutet, daß dieser Brauch noch erhalten ist.) Die Bräute, die Brautjungfern und ihre Begleiterinnen mit den Sammelkörben (Chrätte) ziehen von Haus zu Haus, wo sie singen:
"Gueten Obe,
hän sie au ebbes z'Obe?
M'r hän scho sitt acht Tage
nüt meh g'ha im Mage.
Jetzt müe m'r halt go bettle
von Huus zu Huus mit Chrättli."
Nachdem sie ihre Gaben erhalten haben, folgt der Spruch:
"Jetzt müe m'r üs bedanke,
für Eier, Mehl un Anke."
Fehrle weist 1937 darauf hin, daß eine alte Vögisheimerin den Brauch aus früherer Zeit anders kennt. In ihrer Jugend sind drei Mädchen dem Zug vorausgegangen, verschleiert als Auffahrtsbraut, die beiden anderen als Begleiterinnen sollten in den nächsten Jahren die Auffahrtsbraut sein.
Nach Meyer findet die badische Auffahrtsbraut ihre Entsprechung in der niederdeutschen Mai- oder Pfingstbrud oder Pfingstbloeme, in dem elsässischen Mairesli, der französischen Reine de Mai oder de printemps. Ihr Kranz bewirke Fruchtbarkeit der Felder und weihe auch die Jungfrau zur fruchtbaren Frau.
Referenzen
Sigrid Knecht-Lechner: Hisgier und "Uefertsbrütli". Kaum bekanntes Brauchtum im Markgräflerland. In: Badische Heimat / Mein Heimatland 55/1975, S. 25-33.