Barbarazweig und Mali Božič / kleine Weihnachten

Nagykanizsa

Nagykanizsai

Zala

Magyarország - Hungary

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04.12.2024 (4.12. Barbaratag) - 04.12.2024 (4.12. Barbaratag)

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Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Nagykanizsa

Kreis

Nagykanizsai

Region

Zala

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung


Barbara war ab dem Mittelalter in ganz Mitteleuropa eine wichtige Figur für die stets in Gefahr lebenden Bergbauern .
Am Barbaratag pflegte man darüber hinaus den Brauch, einen Zweig (z.B. von einem Kirschbaum) abzubrechen und ins Wasser zu stellen ("Barbarazweig"). Wenn dieser ausschlug, so bedeutete das Glück und Freude. Der Brauch existierte in Ungarn in vielen lokalen Varianten. Der Barbaratag war ein arbeitsfreier Tag und sogar mit einem Arbeitsverbot verbunden.

In der von Kroaten bewohnten Gegend um die ungarische Stadt Nagykanizsa nannte man den Barbaratag "Kleine Weihnachten" (kroatisch: Mali Božič).

Eine Sage von Szentmihályhegy erzählt in Zusammenhang mit dem Arbeitsverbot, dass in Marija Bistrica (einem der populärsten und meistbesuchten Marien-Wallfahrtsorte in Kroatien) eine Frau mit einer Schlange am nackten Busen herumgelaufen sei. Diese soll erklärt haben, dass sie die Schlange nicht mehr loswerden könne, weil sie am Barbaratag gearbeitet (gewaschen und genäht) hätte.

Nach Bálint ist der Barbarazweig durch die Heiligenlegende inspiriert: Als Christus auf den Kopf der gemarterten Barbara einen Kranz aus Tomatenblüten legt, werden ihre Wunden geheilt. Dieser ist zugleich auch ihr Brautkranz, der auf die mystische Vereinigung mit dem Bräutigam (Christus) verweist.

Geschichte:
Barbara (gest. 306) (ung. Borbál, Borbálya) war in Ungarn eine der beliebtesten weiblichen Heiligenfiguren. Der Kult um sie blühte im Mittelalter sowie innerhalb der Volksfrömmigkeit des Barocks. Der Feiertag am 4. Dezember taucht bereits im Pray-Codex (wichtige Sammlung mittelalterlicher Manuskripte und Zeichnungen) auf. Ihre Legende ist im Érdy-Codex (bedeutende Legendensammlung aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts) zu finden.

Einige Seiten und Buchmalereien des Pray-Codex stammen noch aus dem späten 12. Jahrhundert, andere bereits aus dem frühen 13. Jahrhundert. Der Pray-Codex ist eines der wichtigsten Dokumente, die im Budapester Nationalmuseum aufbewahrt werden. Die Handschrift wurde nach György Pray benannt.

Referenzen

Sándor Bálint: Ünnepi kalendárium [Festkalender]. Budapest 1977, Bd. 1, S. 17-27.