Barbarazweig
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Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Am Tag der Heiligen Barbara wurden in Budaörs, einem von Deutschen bewohnten Dorf, Zweige verschiedener Obstbäume (zum Beispiel: Kirsch-, Mandel- und Aprikosenbaum) ins Wasser gestellt, damit sie bis Weihnachten ausschlagen. Der "Barbarazweig" wurde früher vor Sonnenaufgang besorgt und die Zweige wurden nicht geschnitten, sondern gebrochen. Man nahm auch gewöhnlich nur drei Zweige (als Symbol für die Heilige Dreifaltigkeit). Später wurde eine beliebige Anzahl von Zweigen verwendet.
Wenn die Zweige vor der Mitternachtsmesse ausgeschlagen sind, wurde reiche Obsternte erwartet, wenn sie aber erst danach ausgeschlagen sind, war schlechte Ernte in Aussicht.
Es war in Budaörs üblich, Tag für Tag zur Heiligen Barbara zu beten, da diese die Schutzpatronin gegen einen plötzlichen Tod ist. Es wurde um ihre Fürsprache gebeten, damit man noch genug Zeit hat, um das Heiligtum zu empfangen. Ein weit bekanntes Barbara-Gebet war folgendes:
Heilige Barbara, du edle Braut,
Mein Leib und Seel' sei dir vertraut,
Sowohl im Leben als im Tod
Komm' mir zu Hilf' in meiner Not;
Hilf, dass ich vor meinem letzten End'
Empfang' das hl. Sakrament.
Bei Gott mir so viel nur erwerb,
Daß ich in seiner Gnade sterb'.
Den bösen Feind weit von mir treib'.
Wenn sich die Seel¿ vom Leib abtrennt,
So nimm sie auf in deine Händ'.
Behüte sie vor Höllenpein
Und führ' sie in den Himmel ein.
Man hat auch folgendes kurzes Gebet aufgesagt:
In mai Päit trit i,
Sankt Parpara, i pit ti,
Ləus mi näit schtäam,
Pis is hailixte Sakramaint tes Oltoəs empfaungə hop.
Der Brauch ist mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung in Budaörs erloschen.
Referenzen
Jenő Bonomi: Az egyházi év Budaörs német község nyelvi és szokásanyagában [Bonomi, Jenő: Das Kirchenjahr in Brauch und Sprache der deutschen Gemeinde Budaörs]. Budapest, 1933. 27-28.