Butzenmann
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01.03.2025 (Fastnachtssamstag)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
In mehreren Orten um Gmünd herum herrschte der Brauch, dass die Schuljugend einige Wochen vor der Fastnacht ihre Bälle auf der Straße abhielt. Drei Buben gingen nämlich heimlich in einen Schopf, in dem sich zu ihrem Zwecke taugliches Stroh befand. Einer von den dreien wurde so mit Stroh eingebunden und umwunden, dass er völlig unkenntlich war. So ausgerüstet und mit einer Haselgerte in der Hand, trat er auf einmal mit seinen zwei Begleitern ins Freie, die aus vollem Halse riefen: "Der Butzenmann, der Butzenmann!" worauf die übrige Dorfjugend herbeieilte. Sie wiederholte obiges Geschrei unaufhörlich und mischte wohl auch Schimpfworte darunter. Der Butzenmann eilte nun der Masse zu, und erwischte er einen Buben oder ein Mädchen, so züchtigte er sie mit seiner Rute. So ging das Schreien und Gejodel im Dorf auf und ab, bis die Gebetglocke alle nach Hause rief.
Referenzen
Anton Birlinger: Volksthümliches aus Schwaben. Sitten und Gebräuche. Freiburg 1862. S. 23 f.