Butzentragen
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03.03.2024 (3. Fastensonntag = Oculi)Nächstes Jahr
23.03.2025 (3. Fastensonntag = Oculi)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Allg. Festbeschreibung
Geografie
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Beschreibung
Die Buben des siebten Schuljahres machen seit unbekannter Zeit am 3. Fastensonntag den Butz. Mehrere Wochen zuvor beginnen sie an mehreren Abenden in einem Stall das für die Einbindung verwendete Roggenstroh fein säuberlich herzurichten. Von diesem wird nur der Halm verwendet.
Am Sonntag Oculi wird dann in einer geheimgehaltenen Scheune unter Mithilfe eines erfahrenen Mannes der Butz gebunden. Einer der Schüler wird mit dem Roggenstroh eingebunden, erst Füße und Arme, dann der ganze Junge. Das Einbinden geschieht nicht mit Garn, sondern mit Weiden (sog. Wied). Wenn die Strohpuppe, "dr Butz", fertig ist, bekommt er noch zwei geflochtene Strohzöpfe (ca. 1,5 m lang) und wird noch mit Papierrosen aus buntem Krepppapier geschmückt, welche von den gleichaltrigen Mädchen hergestellt wurden. Seit einigen Jahren verkaufen sie auch Rosen an die Zuschauer im Dorf. Inzwischen hat die Kinderschar von Ailringen den geheimgehaltenen Ort fündig gemacht. Gegen 13.30 Uhr öffnet sich dann das Scheunentor und es beginnt der Umzug durchs Dorf. Der Butz wird von zwei Jungen geführt, jeder einen geschmückten Stock in der Hand. Die übrigen Buben sammeln Eier, und seit einigen Jahren bekommen sie auch Geld. So wird der Butz durchs ganze Dorf geführt und von einer großen Kinderschar begleitet, die laut und kräftig ruft: "Ar raus dr Butz is haus". Wo eine größere Zuschauermenge steht, macht der Butz auch seine gewohnten Verneigungen, einen Schritt nach links und rechts, dann die Verneigung. Wenn der Gang durchs Dorf beendet ist, geht der ganze Zug mit dem Butz über die Jagstbrücke. Ungefähr in der Mitte von dieser fängt der Butz zu rennen an und hält auf einer nahe gelegenen Wiese. Dort wird er von seinem Strohgewand befreit und das Stroh verbrannt. Somit ist der Winter ausgetrieben.
Mit dem gesammelten Geld und den Eiern, die sie auch zu Geld machen, feiern sie ein Fest. Früher gab es nur Eier, die dann anschließend verteilt und nach Hause gebracht wurden. Der Butz bekam zehn Eier im voraus.
Geschichte:
Wann die sogenannte Winteraustreibung mit dem Butz entstanden ist, ist nicht bekannt. Laut Aussagen von älteren Bürgern war der Butz in früheren Zeiten nicht so schön geschmückt wie heute. Um die Durchführung braucht sich niemand zu kümmern, das wird von den jungen Leuten mit Eifer erledigt.
Referenzen
Ortsvorsteher von Ailringen