Carnaval de Bielsa

Bielsa

Huesca

Aragón

España - Spain

Dieses Jahr

08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht) - 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Nächstes Jahr

27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht) - 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

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Geografie

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Ort

Bielsa

Kreis

Huesca

Region

Aragón

Staat

España - Spain

Beschreibung


Einen ganz speziellen Charme haben die Fastnachten in den kleineren Orten Spanines, die zwar weniger beachtet aber genauso interessant sind. So etwa in Bielsa, einem Dorf mitten in den Pyrenäen...

Noch liegt eine trügerische Stille über dem Ort, die erst in der Dämmerung von einer bedrohlichen Gestalt - halb Mensch, halb Ziegenbock - durchbrochen werden soll. Der dämonische Lärm bricht plötzlich und ohrenbetäubend los. Kinder beginnen zu weinen, junge Frauen fliehen in ihre Häuser. Das ist bei dem schrecklichen Anblick, der sich ihnen bietet, durchaus nachvollziehbar: Jedes Jahr treibt der Trango, einer der Hauptakteure eines urtümlich wirkenden Bärenfestes, hier sein Unwesen. Neben einem rußgeschwärzten Gesicht trägt die unheimliche Gestalt ein imposantes Kostüm, das aus Fell, Haut und Ziegenhörnern besteht und mit großen Kuhglocken behängt ist. Hörner und Fell weisen auf das Teuflische und auf die wilde Triebhaftigkeit der Figur hin, was sich auch in ihrem ungehobelten Auftreten widerspiegelt. Ohne Unterlass triezt und verfolgt der Trango die Zuschauer des Festes, wobei er es insbesondere auf die schönen Frauen des Ortes abgesehen hat.

Es ist Fastnacht.

Ein weiterer Hauptakteur in Bielsa ist der Onso, der Bär. Dieser hat zwei Stöcke in der Hand, mit denen er sich praktisch gebeugt auf allen Vieren fortbewegt. Um seinen Leib trägt er ein mit dickem Stroh ausgestopftes und mit Schafsfell umwickeltes Gewand. Anders als sein naher Verwandter, der Strohbär – ist der Onso tatsächlich noch als Bär zu erkennen. Die Bären stellten für viele Menschen Europas in früheren Zeiten eine große Gefahr dar und wurden daher häufig thematisiert und aufgegriffen werden. Seine Materialisierung in verschiedenen Bräuchen hatte zu früheren Zeiten vermutlich auch therapeutische Qualitäten: Der verkleidete Bär wird an der Kette geführt und von der Dorfgemeinschaft gestoßen und geschlagen – ein gutes Ventil um kollektive Ängste zu verarbeitet.
In christlichen Schriften wird der Bär zudem häufig mit der Sünde der Unkeuschheit in Verbindung gebracht. Aus diesen Gründen stürzt sich der Bär vermutlich auch vorzugsweise auf junge Damen.

Im Gegensatz zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht, beginnen die meisten Feierlichkeiten erst am späten Nachmittag oder in den Abendstunden. Höhepunkt des Festes ist der Fastnachtssamstag, wenn die "Trangas" pünktlich um fünf Uhr Nachmittags das erste Mal erscheinen.