Chilbi / Kirchweih

Waldshut-Tiengen

Waldshut

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Waldshut-Tiengen

Kreis

Waldshut

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Veranstalter der Waldshuter Chilbi sind die Stadt Waldshut-Tiengen, die Junggesellschaft 1468, die Schützengesellschaft 1468 und die Vereinigung Alt-Waldshut. Am Samstagabend ist Heimatabend vor dem Unteren Tor. Mit Böllerschießen und Festgottesdienst beider Konfessionen beginnt der Chilbi-Sonntag. Ein großes Konzert im Festzelt schließt sich an. Den Höhepunkt bildet der Festzug mit dem Chilbibock, dem Wahrzeichen des Festes. Der Festzug beginnt gegen 14 Uhr am Unteren Tor und bewegt sich zum Chilbiplatz. An dem Festzug nehmen historische Gruppen aus den verschiedenen Schweizer Kantonen sowie Gestalten, die im Krieg 1468 eine Rolle spielten, teil. Im zweiten Teil des Zuges gehen vor allem Trachtengruppen aus der näheren und weiteren Umgebung mit. Gegen 16 Uhr findet der "Bockaufzug", der Auszug der historischen Junggesellschaften 1468 mit dem Chilbibock, ebenfalls vom Unteren Tor aus, statt. Im Anschluss daran wird der Bock verlost. Der Tag endet mit Tanzveranstaltungen im Festzelt.
Am Montag wird in einem Trauergottesdienst der Gefallenen der Kriege gedacht. Um 11 Uhr ist das traditionelle Gulaschessen der Junggesellenschaft. Am Mittag wird ein Kinderumzug mit anschließenden Unterhaltungspielen und Belustigungen veranstaltet. Auch die folgenden Tage bringen festliche Veranstaltungen für die Bürger der Stadt. Am darauffolgenden Sonntag wird die Nach-Chilbi gefeiert.

Die Waldshuter Chilbi, das große Heimatfest am Hochrhein, wird jedes Jahr am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt zur Erinnerung an den glücklichen Ausgang des "Waldshuter Krieges" gefeiert.
Im Jahre 1468 haben 16000 Eidgenossen die Festung Waldshut, die in den Jahren 1242 - 1249 von den Habsburgern gegründet wurde, fünf Wochen und drei Tage belagert. Die Belagerung begann am 22. Juli 1468 auf Freitag den St.-Maria-Magdalenentag und endete am 27. August 1468, dem Bartholomäustag mit der Friedensunterzeichnung in der Pfarrkirche zu Dogern. Nach der Überlieferung haben die Junggesellen der Stadt mit ihrer Wehrmannschaft die Eidgenossen dadurch getäuscht, indem sie den letzten noch vorhandenen Schafbock auf den Mauern der zerstörten Stadt zeigten, um zu beweisen, dass die Stadt so bald nicht auszuhungern sei.
Die Belagerung wurde durch Streitigkeiten und Besitznahmegelüste der Eidgenossen eingeleitet.
1998 jährten sich diese Kriegsereignisse zum 530. Mal. Zur Erinnerung an den glücklichen Ausgang der Feindseligkeiten gedenken die Waldshuter mit den Traditionsvereinen in einer "Stadtjahrzeit" in der Stadtpfarrkirche "Liebfrauen" der Opfer der Belagerung und der Gefallenen der Kriege.
Die Junggesellen erhielten damals als Zunft umfassendes Recht; sie ist heute die älteste Zunft Deutschlands. Im Mittelpunkt dieser jährlichen Erinnerungsfeier steht der "Chilbibock", der von den Junggesellen im Festzug mitgeführt wird. Nach dem Umzug erfolgt die Bockverlosung mit besonderem Rituell.
Neben der Junggesellenschaft 1468 sind die Vereinigung Alt-Waldshut und die Schützengesellschaft 1468 mit der Stadt Träger der Waldshuter Chilbi.

Referenzen

Pfarrer Joseph Ruch: Geschichte der Stadt Waldshut, 1966, Hrsg. Bürgermeisteramt Waldshut-Tiengen. Günther Kapfhammer: Brauchtum in den Alpenländern. Ein lexikalischer Führer durch den Jahreslauf. München 1977. S. 42f.