Conradiritt

Ergenzingen/Rottenburg

Tübingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

26.11.2024 (26.11.)

Nächstes Jahr

26.11.2025 (26.11.)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Geografie

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Ort

Ergenzingen/Rottenburg

Kreis

Tübingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Das Stadtamt Haigerloch hatte in Ergenzingen eine jährliche Abgabe an Geld und Früchten zu erheben, deren Einzug mit nachstehenden Feierlichkeiten, wobei der Hund die Hauptrolle spielt, verknüpft war. Am Vorabend von Conradi ritt ein ehemals fürstlich Sigmar. Rentmeister in Begleitung des dortigen Kastenknechts und eines Hundes nach Eutingen. Angekommen vor dem Dorfe, hielt der Rentmeister bei der St. Conradikapelle und der Kastenknecht begab sich ins Dorf auf das Rathaus und meldete dort die Ankunft seines Herrn. Durch den Dorfwaibel wurde nun solcher abgeholt, der beim Absteigen dem Rentmeister halten mußte. Nun wurde ein Imbiß aufgetragen, wobei für den mitgebrachten Hund ein besonderes Gedeck serviert wurde. Dieses bestand in einer Suppe mit Pfeffer und einer Bratwurst. Ohne mitgebrachten Hund wäre die Gült nicht geliefert worden. Wenn dies geschehen, wurden die Geldbeträge auf den Tisch gezählt und am nächsten Tag die Früchte geliefert. Einmal soll es sich ereignet haben, daß statt des Rentmeisters bei einem Krankheitsfalle der Renteischreiber abgeordnet worden, der ein kleines Hündchen in der Rocktasche mit sich führte, ohne daß solches von der anwesenden Gesellschaft gesehen wurde. Schon freuten sich diese des Verfalls der Gült - und verweigerten die Zahlung. Da zog der Renteischreiber sein Hündchen aus der Tasche, und als solches mit Appetit die servierte Suppe mit der Wurst auffraß, mußten die Bauern mit langen Gesichtern die Abgaben entrichten.

Referenzen

Anton Birlinger: Volksthümliches aus Schwaben, Sitten und Gebräuche, Freiburg 1862, S.178-179.