Dreikönigsingen
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06.01.2024 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)Nächstes Jahr
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Am Vorabend von Dreikönig entfalteten drei Jungen gern ihren königlichen Glanz und ihre harmlose Poesie, so gut sie es vermochten. Die Darsteller waren normalerweise ärmere Kinder der Gemeinde. Sie hießen Kaspar, Melchior und Balthasar, traten in weißen Hemden der Ministrantenkleider auf, Goldpapierkronen auf dem Kopf, einer mit geschwärztem Gesicht in der Mitte. Dieser trug auch einen verzierten Stab mit einer beweglichen Scheibe an der Spitze oder auch nur eine Laterne. Das war der das Heil der Welt verkündende Morgenstern und der begleitende Gesang war das "Sternsingen", das oft mit einem Neujahrswunsch oder einem Weihnachtslied verbunden war. Es lautete:
"Die heiligen drei Könige mit ihrem Stern,
Sie suachet den Herrn, sie hättet ihn gern.
Und als sie nach Jerusalem kamen,
Da schaute Herodes zum Fenster heraus.
Herodes sprach mit falschem Verdacht:
Warum ist der mittlere König so schwarz?
Der mittlere König isch darum so schwarz,
Weil er der König vom Mohrenland isch!
Jetzt reichen wir uns die rechte Hand,
Die linke isch uns wohlbekannt,
Wir reisen über Berg und Täler
Und nämmet die Marke und die Zehner."
Die Polizei stellte den Knaben heftig nach, um Hausbettel zu verhindern, so daß sie an manchen Orten nicht mehr auftauchten.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben, Straßburg 1900, S. 72 f.