Dreikönigsumzug
Dieses Jahr
01.01.2024 (1.1 Neujahr), 30.12.2024 (30.12.)Nächstes Jahr
06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 31.12.2025 (31.12. Silvester /Altjahresabend/)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Eine Woche vor Dreikönig ziehen jeden Abend fünf Personen von Haus zu Haus und spielen ein kleines Theaterstück, dem auch ein Weihnachtslied beigefügt ist. Außer den drei Königen treten noch ein schriftgelehrter Jude in einem alten Überzieher und mit einem großen Buch unter dem Arm, sowie König Herodes auf.
Herodes tritt zuerst ein und spricht:
"König Herodes bin ich genannt, Grafen, Herzöge, sind alle meine Untertanen, und jedes Knäblein, das 1 bis 2 Jahre alt ist, soll getötet werden!"
"Soll eintreten!"
König Kaspar tritt ein und spricht:
"König Kaspar bin ich genannt, ich komme aus dem Morgenland, um das liebe Christkindlein zu besuchen. Ich opfere ihm Geld, Weihrauch und Myrrhen. Dies sind unsere besten Gaben, die wir zu opfern haben."
Ebenso sprechen die dann hereintretenden Könige Melchior und Balthasar und darauf alle drei zusammen:
"Diesen Stern haben wir im Morgenlande gesehen und wissen nicht wo der Neugeborene (König?) der Juden zu finden ist; deshalb müssen wir einen Schriftsteller haben."
Herodes: "Soll eintreten!"
Schriftgelehrter: "Großer allmächtiger Bobeldi, was ist dei Begehr?"
Herodes: "schlang nur linkahand am Eck auf!"
Schriftgelehrter: " Da ist linkahand am Eck und da ist noch einmal linkahand am Eck: biwilidei, grawelidei. Nu, nu, schau, Bethlehem ist ein kleines Städtchen, worin 5000 Juden wohnen und der Messias geboren ist."
Und dann singen die drei Könige folgendes Lied:
1. In mitten der Nacht
Hirten erwacht,
Von oben es klinget
Und Gloria singet,
Die englische Schar,
Ja, ja, geboren Gott war!
2. Die Hirten im Feld
verließen ihr Zelt
Sie gingen mit Eilen
Ja ohne verweilen
Dem Krippelein zue,
Der Hirt und der Bue.
3. Sie finden geschwind
Das göttliche Kind
Und bringen ihm Gaben,
Was sie grad haben,
Knien nieder dazue,
Der Hirt und der Bue.
Und fahren dann fort:
"Jetzt setzen wir uns nieder im Gras
und spielen auf der Laute was
Und spielen aus der Tasche heraus
Dem lieben Schäfelein zum Schmaus.
Die Mutter hat kein Pfännelein zum Kochen,
Dem Kindelein kein Mehl und kein Salz,
Ja, ja, kein Butter und kein Schmalz!"
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 229.