Drescherbrauch

Megesheim

Donau-Ries

Bayern

Deutschland - Germany

Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Megesheim

Kreis

Donau-Ries

Region

Bayern

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


In Megesheim bekam Drescher der letzten Garbe den Namen "Sau"; außerdem war es Sitte, daß dieser Drescher, wenn ihm ein Körnlein in den Mund sprang, das Recht hatte, vom Bauern ein Trinkgeld zu verlangen.

Geschichte:
Nach Stickler war der ursprüngliche Volksglaube als Wurzel dieses Brauches wohl der, dass sich in der letzten Garbe ein mythisch verlebendigter Wachstumsgeist verberge. Etwas von dessen Kraft und Bedeutung ginge auf den letzten Schnitter und den letzten Drescher über, der darum auch dessen Namen und - ehedem wohl allgemein - dessen Gestalt, das Strohkleid, annahm und eine besondere Rolle im Brauchtum des Ernteschlusses spielen mußte. Das schimmere dort noch durch, wo er beim Drischmahl zu seiner Ehrung reichlicher bewirtet wurde.
Sonst aber trete diese Gestalt in den Rest- und Spätformen nur noch in scherzhafter und passiver Beteiligung hervor. Vielfach hätten sich diese "letzten" Züge mit anderen Anschauungs- und Brauchbezirken gemischt, in denen der - aus eigener Schuld - zuletzt Kommende, der Palmesel, der Mailümmel, der Pfingstl, als der Säumigtse und Faulste verspottet und gehänselt wurde. Auch die Strohpuppe sei in Angleichung an andere Verwendungen, etwa im Bereich der Volksrüge, zur Spottgestalt geworden.

Referenzen

Michael Stickler: Drescherbräuche um den letzten Schlag. In: Bayerische Hefte für Volkskunde 12/1939 , S. 40.