Dreschmockel
Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
1861 wurde das, inzwischen nicht mehr stattfindende, Dreschmockeln so beschrieben: In Bettringen und Umgebung ist es ein uraltes Herkommen, daß jene Drescher, die ausgedroschen haben, einen Wisch Stroh zusammenbinden, einen Drescher damit zum nächsten Nachbarn schicken, der nicht ausgedroschen hat, um diesen Wisch Stroh, der oft unflätig aussieht, in dessen Scheuertenne zu werfen, wo man noch eben mit Dreschen beschäftigt ist. Auf einzelnen Höfen wird die Mockel zum Nachbar bisweilen geritten gebracht. Dies hat aber heimlich zu geschehen, und der Mockelbringer hat sich sehr in Acht zu nehmen; wird er erwischt, so wird er durchgeprügelt oder muß seine Unachtsamkeit dadurch büßen, daß er Bier und Schnaps bezahlen muß, oder auch, daß ihm der unflätige Wisch auf den Buckel gebunden wird. Zumeist muß derjenige , der zuletzt auf den Drosch schlägt, die Mockel forttragen oder dafür bezahlen.
Nach dem Ausdrusch gibt es ein Nachtessen, das aus einem vollständigne Essen besteht, wobei die Schnitten niemals fehlen dürfen. Das sind dünn geschnittene weiße Brote, die in einem Teig vom feinsten Mehl, der mit Eiern gesättigt ist, getaucht werden; sogleich legt man sie in siedendes Schmalz und kehrt sie einige Mal um. Bier und Schnaps fehlt auch nicht. Jeder Drescher bekommt eine kleine Geldgabe, bestehend aus 12 bis 14 Kr.
Referenzen
Anton Birlinger: Volksthümliches aus Schwaben. Sitten und Gebräuche. Freiburg 1862.