Dreschspruch
Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Ist der Drusch beendet, so tritt in Lenzkirch ein Drescher vor die Bäuerin und spricht:
"Jetzt tritt ich herein ganz ehr und fest,
Jetzt haben wir''s ausgedrescht;
Die Scheuer ist leer und der Flegel ist schwer,
Die Schaufeln und Wannen sind breit,
Jetzt möchten wir Speck und Fleisch.
Die Sichel ist rund, sie haut, was sie kunt.
Tut uns die Hausmutter Küchle backen,
So warten wir noch zwei oder drei Stund;
Tut sie es aber uns versagen,
So legen wir ihr um einen hölzernen Kragen;
Versagt sie es uns aber nicht,
So tun wir gegen sie auch wieder unsere Pflicht.
Gelobt sei Jesus Christ!"
Der Kragen erinnert an eine bayerische Sitte. Denn im oberbayerischen Flinsbach hielt der "Harer" bei seinem Dreschspruch die Bäuerin mit dem Strohband am Hals fest, und auch im niederbayerischen Simbach wurde sie mit einem Band "gedrosselt", damit sie ein gutes Nachtmahl herrichte.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 229.