Eierdipfeln
Beschreibung
Zwei Kinder schlugen die Spitze ihrer Eier aneinander, um deren Stärke zu testen, bis eines zerbrach und somit dem Besitzer des anderen zufiel. Man nannte das spitze Ende das "Teufele" und das stumpfe Ende das "Engele", weil in dem kleinen Hohlraum am stumpfen Ende angeblich ein Engelein sitzen würde.
Der Brauch war keineswegs auf Sachsen, wo er "Eier härten" hieß, beschränkt. Vielmehr war er in den verschiedensten Gegenden Deutschlands, z.B. in Oldenburg, Oberbayern und im Egerland bekannt, obgleich er hier schon 1615 verboten wurde. Als "Eierticken" war er auch in Holland bekannt.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 101.