Eierlesen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
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Region
Staat
Beschreibung
Georg Henisch erwähnt 1609 in seinem Rechenbuch "Arithmetica perfecta et demonstrata" (Augsburg, S. 398 f) das Augsburger Eierlesen:
"Am andern Ostertag ist es zu Augsburg allzeit gebräuchlich, daß sich zween Knaben vor dem Rotenthor im Lauffen folgender Gestalt üben: dem Einen legt man 100 Eier nach der Länge jedes 2 Schuh von dem andern, die solle er unzerbrochen in einen Korb, so auch 2 Schuh von dem ersten Ei stehet, einholen, jedoch so oft er von dem Korb auslauft so oft nur 1 Ei bringe. Der ander aber solle unterdessen nach Göckingen (ist ein Dorf, nach gemeiner Meinung 1/2 Meil von der Stadt gelegen - wohl das heutige Göggingen) lauffen und wieder kommen; und wer seinen Lauf am ersten verrichtet, der gewinnet, was aufgeworfen worden. Jetzt ist die Frage wie viel der Eiersammler Schuh lauffen müssee und wer vermutlich gewinne?"
Referenzen
Karin Göbel: Rechenstunde am Ostermontag - Vom Eierlesen nicht nur in Württemberg. In: Schwäbische Heimat 39/1988. S. 38-45.
Anton Birlinger: Aus Schwaben. Sitten und Rechts-bräuche. Wiesbaden 1874. S. 76.