Eierlesen / Eierlage
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Beschreibung
An der Straße liegen 100 Eier in langer Reihe, jedes Ei von dem vorhergehenden 1 m weit entfernt. Ein Bursche hat nun die Aufgabe, jedes Ei einzeln in einen bereitstehenden Korb zu legen. Er muss also eine Strecke von 1+2+3+4+5+6+7 usw. bis 100 m mal 2 zurücklegen. Dazu kommt noch das Bücken beim Aufheben und Niederlegen der Eier. Das letzte Ei wirft der Bursche hoch in die Luft, und das Gelächter will kein Ende nehmen, wenn sich der Inhalt des Eis auf einen in der dichtgedrängten Volksmenge Stehenden ergießt. Während der geschilderten Beschäftigung muss ein anderer Bursche den Weg nach dem 1/2 Stunde entfernten Ort Seiwerath hin und zurücklaufen. Dort angekommen, trinkt der Läufer ein bereitstehendes Glas Wein und eilt mit der Bescheinigung, dass er dort gewesen ist, in schnellem Laufe zurück, um an der Ausgangsstelle anzukommen, bevor der "Raffer" alle Eier im Korb niedergelegt hat. Gelingt ihm dies, so hat er, im anderen Fall, sein Gegner, gesiegt. Ein Böllerschuss bezeichnet den Beginn des Kampfes, ein Böllerschuss verkündet den Sieg. Der eine Bursche kämpft für die Jungfrauen, der andere für die Jünglinge Schöneckens. Die Partei, welche siegt, wird von den anderen an dem Tag frei bewirtet, denn nach dem Spruch der Preisrichter führen die mit Sträußen geschmückten Burschen die Mädchen ins Gasthaus. Paarweise, die Musik an der Spitze, in langem Zug betritt man den Tanzsaal, wo dann Flöten und Geigen bis zum grauenden Morgen zum lustigen Reigen erklingen.
1764 ließ sich die Junggesellensolidität, eine kirchliche Bruderschaft, den althergebrachten Spielablauf urkundlich bestätigen.
Referenzen
Gesche-M. Cordes: Vom Bescherkind zum Zitronenkönig. Feste der Kinder in Deutschland. Heidelberg, 2006.