Eierlesen/Eierlaufen

Herbolzheim

Emmendingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

31.03.2024 (Ostersonntag)

Nächstes Jahr

21.04.2025 (Ostermontag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Allg. Festbeschreibung

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Herbolzheim

Kreis

Emmendingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


In vielen Dörfern um Herbolzheim war Anfang des 20. Jahrhunderts noch folgender Brauch üblich:
Vor einem Wirtshaus oder vor dem Rathaus werden von den erwachsenen Burschen 100-200 zuvor gesammelte Eier in einer oder zwei Reihen auf die Erde gelegt, jedes Ei vom nächsten schrittweise entfernt. Ein Bursche hat diese wieder aufzulesen, aber immer hin- und herlaufend, jedes einzelne Ei für sich, und in einen Korb oder einen mit Wasser oder mit Spreu gefüllten Zuber zu legen, wobei keines zerbrochen werden darf. Ein anderer junger Mann muss währenddessen zum Wirtshaus des Nachbardorfes laufen, um von dort eine Flasche Wein oder ein anderes Pfand oder Zeichen in sein Dorf mit zu bringen. Wer von den beiden zuerst seine Aufgabe löst, ist Sieger und erhält den Wein oder einen anderen Vorteil. Die Eier aber werden im Wirtshaus gebacken und gemeinsam verzehrt.

Meyer vermerkt im Jahre 1900 über die Verbreitung des Brauches:
Auch im Norden in der Rastatter Gegend, z. B. in Elchesheim und in der Ettlinger Gegend, z. B. in Busenbach und Etzenroth kannte man noch das Osterspiel, das früher auch in Beiertheim bei Karlsruhe feierlich gehalten wurde. Reinhold schildert in seinen bayerischen Gedichten und Briefen 1818, wie es im Jahre 1796 am Neckar in der Pfalz ganz ähnlich betrieben wurde. Südwärts im Markgräflerland scheint das Spiel mehr abgekommen, doch z. B. nicht in Neuenburg am Rhein und Karsau im Dinkelberg und etwas weiter rheinaufwärts bis über den Bodensee und in die Baar hin, im badischen Süden nimmt es sogar reichere Formen an.

Referenzen

Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 229.