Fastnacht

Bräunlingen

Schwarzwald-Baar

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 14.02.2024 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)

Nächstes Jahr

03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

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Geografie

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Ort

Bräunlingen

Kreis

Schwarzwald-Baar

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Große Tradition hat in Bräunlingen das Volksschauspiel am Fastnachtsmontag. Die Kleiderkammer der Narrenzunft umfasst rund 6000 Kostüme oder Kostümteile, die Schauspielfastnacht verfügt also über einen reichlichen Kostümfundus. Die Geldbeutelwäsche beendet am Aschermittwoch die Bräunlinger Fastnacht.

Maskenfiguren:
Der Gang ist majestätisch und sein Geschell dröhnt schwer - die Rede ist vom Stadthansel, der Hauptfigur der gewachsenen Bräunlinger Fastnacht. Auf der Vorderseite seines Häses sind Hase sowie Fuchs dargestellt. Der Rücken des Kittels ist mit einem der vier Lebenselemente ausgemalt, es finden sich Charaktere wie Genießer, Spaßmacher oder Sänger, auch an die einst drei Bräunlinger Bierbrauereien wird erinnert (Gambrinus). An den Außenseiten der Ärmel symbolisieren Blumen- und Früchtemotive den wiederkehrenden Frühling, während die Würste an der Innenseite besagen, dass der Narr in guter körperlicher Verfassung sein sollte, bevor die Fastenzeit beginnt. Auf der vorderen Hosenseite finden sich Bär und Löwe (letzterer schmückt auch das Stadtwappen), auf der Rückseite hingegen sind es Hansele und Gretele. An der Kappe prangt der Fuchsschwanz.
Das schönste Teil der Hanselausstattung ist die Maske aus Lindenholz, die ältesten Larven werden auf den Beginn des 19. Jahrhunderts geschätzt. Der Stadthansel bringt an Fastnacht in Versen ans Licht, was so mancher der betroffenen Bürger gerne für sich behalten würde. Und er ist ein Freund der Kinder, die er mit Wurst, Wecken, Orangen, Äpfeln und diversen Süßigkeiten beschenkt.
Die Urhexe gehört gleichfalls zur Bräunlinger Fastnacht, ihre Zahl ist aber auf 16 beschränkt. Der höchste Tag für die Hexen ist der Hexensonntag, der acht Tage vor dem Fastnachtssonntag terminiert ist und an dem das Recht, als Hexe zu laufen, endet. Das Narrenkleid besitzt sieben aufgenähte Plätze, und neben Besen und Chaisen beeindruckt auch das alte Sonnenrad, das ein Stier durch Ziehen in Bewegung setzt.
Erstmals an der Fasnet 1929 war in Bräunlingen der Stadtbock zu sehen, eine einzelne Tierfigur, die von einem Bockreiter ohne Larve geritten wird, der ein bemaltes Häs mit grünem Umhang trägt. Der imitierte Geißbock stellt als Einzelfigur den Winterdämon dar. Zwei maskierte Bocktreiber in der Hanselhose und mit blauen Fuhrmannsblusen treiben und jagen den Bock mit Peitschengeknalle vor sich her.
Zur Narrenzunft gehört weiter die Stadtwehr, die ihren Ursprung in der Bürgermiliz hat. Der Bräunlinger Landsturm erlebte 1792 seinen letzten Einsatz als es galt, die französischen Truppen abzufangen, um das vorderösterreichische Land zu schützen. Als Bekleidung dient die Landsknechtuniform des Mittelalters.
Die alemannischen Trummler bereichern die Bräunlinger Fastnacht seit 1958. Die Trommeln sind Spenden von Bürgerfamilien. Die Stadtkapelle ist zugleich die Zunftmusik, die sich unter dieser Bezeichnung erstmals 1890 im Kassenbuch findet.

Geschichte:
Die "Brülinger Fasnet" spielte jahrhundertelang in einer vorderösterreichischen Stadt, denn Bräunlingen war Enklave innerhalb der fürstenbergischen Landgrafschaft. Da die Bräunlinger durch einen Vertrag von 1437 zugleich auch Villinger Bürger waren, kann eine ähnliche Entwicklung des Fastnachtsbrauchtums angenommen werden. Die Gründung der Narrengesellschaft, der "Gesellschaft Eintracht", geht auf das Jahr 1890 zurück. Bürger, die sich dem alten Fastnachtsbrauchtum verpflichtet fühlten, waren die Initiatoren.
Seit 1936 findet sich in der "Brülinger Fasnet" das Amt des Gildemeisters. Er ist Oberhaupt aller Fastnachtsfiguren und ist gegenüber dem Narrenrat dazu verpflichtet, auf die Reinheit und Brauchtumstreue der örtlichen Fasnet zu achten, einer Fastnacht, die sich, was den Bräunlinger Weißnarren, den Stadthansel, anbelangt, bis in das Jahr 1640 zurückverfolgen lässt.
Die Aufnahme der Narrenzunft Eintracht in die VSAN fand im Jahr 1924 (Gründungszunft) statt.

Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.