Fastnacht

Rottenburg am Neckar

Tübingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 06.01.2024 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Nächstes Jahr

27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Rottenburg am Neckar

Kreis

Tübingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Die Hexen leiten am Dreikönigstag die Fasnet ein: Der Zeremonienmeister schickt sie aus, um den Staub des vergangenen Jahres aufzuwischen. Am Abend des Schmotzige Dauschdig feiern sie beim Tanz um das Hexenfeuer ihren "Hexensabbat".

Maskenfiguren:
Die Zahl der Hexen ist in Rottenburg beschränkt, und zwar auf 18. Diese haben kein einheitlich festgelegtes Häs, daher sieht jede Hexe anders aus. Ebenso verhält es sich mit den Hexenmasken. Die Holzmasken besitzen individuelle Züge. Da gibt es die Oberhexe mit der Stall-Laterne, die Trinkhexe mit dem Holzkrug, Kesselhexen, Kräuterhexe und Feuerhexe. Weiterhin die Kartenschlägerin sowie eine Zauberhexe und das Heuberger Hexle. Allen Figuren gemeinsam sind Reisigbesen und Gruselutensilien.
Die Hauptfigur der Rottenburger Fasnet ist der Ahland, eine gehörnte Teufelsgestalt. Der Name Ahland leitet sich vom altdeutschen Wort "Falant" ab, was so viel bedeutet wie der "Zu-Fall-Bringende", also der Teufel. Ursprünglich bezeichnet man in der Rottenburger Mundart einen wild vermummten Menschen als Ahland. Man sagt auch, man geht "ahlanden" oder man "ahlandet" für "verkleidet gehen". Die Figur des Ahland gehört zu den Weißnarren, sein helles Leinwandhäs ist reich bemalt. Alte steinerne Schreckmasken aus der Renaissance, die zum ehemaligen Rottenburger Schloss gehörten, dienten den Larvenschnitzern in den 20er Jahren als Vorlage für die heutige Holzmaske. Um das schwere Gewicht der Maske etwas abzufangen, besteht die Larvenhaube aus Lammfell. Über der Brust gekreuzt trägt der Ahland zwei bis sechs Schellenriemen. Zur vollständigen Ausstattung gehört ein Peitschenstecken, an dessen einem Ende eine Saublodere hängt und am anderen ein Kuhschwanz baumelt. Die Ahlande, die den Frühling repräsentieren sollen, vertreiben am Schmotzige Dauschdig die Hexen, welche symbolisch für den Winter stehen.
Eine weitere Rottenburger Narrengruppe ist die der Laufnarren. Der Laufnarr stellt eine Art Clown dar, der Witze und Possen reißt. In der Rottenburger Mundart nennt man den Possenreißer auch "Bogges". Das Häs dieses Witzboldes besteht aus einem bunt karierten langen Kittel, sehr bunten, oft überdimensionalen Hosen und komischen Schuhen. Auf dem Kopf sitzt eine Glatzenperücke und eine flache Kopfbedeckung. Jeder Laufnarr schminkt sich sein Gesicht nach eigenen Vorstellungen.
Seit 1978 gibt es den Pompele, einen heimischen Klopfgeist aus der Sagenwelt. Dieser gutmütige Kobold hält sich mit Vorliebe in Weinkellern auf. Seine Holzlarve ist einer Steinmaske nachempfunden, die man bei Bauarbeiten fand. Sie stellt einen Kopf mit Widderhörnern dar. An der Holzlarve ist schwarzes Lammfell befestigt. Über dem braunen fellartigen Häs trägt der Pompele Schellenriemen. Mit dem Holzklöpfer in der rechten Hand verschafft sich diese Fasnetsfigur Gehör.

Geschichte:
Die Zimmerische Chronik berichtet für die Jahre 1454 bis 1482 von Mechthild, der Erzherzogin von Österreich, die in Rottenburg residierte. Die lebenslustige Regentin verstand es zu feiern, und an ihrem Musenhof hielt sie "köstliche Vasnachten" ab.
Heute ist die Figur der Gräfin mit Hofstaat die zentrale Gestalt der Rottenburger Fastnacht. Seit Beginn dieses Jahrhunderts zieht sie zur Fasnetszeit mit Hofnarr, Pagen, Hofdamen, Grafen, Edelleuten und Jägern durch Rottenburg. Zu den Aufgaben dieser Regentin gehört die Eröffnung der Fasnet und die Übergabe des Rathausschlüssels an den Hofnarren. Beim Fasnetsonntagsumzug fährt die Gräfin in ihrem Prunkwagen durch die Stadt.
Die Aufnahme der Narrenzunft in die VSAN fand im Jahr 1929 statt.

Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch- Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan entnommen werden.

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.