Fastnacht / Fasnet

Herbertingen

Sigmaringen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Herbertingen

Kreis

Sigmaringen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Am "glompiga Donnerstag" wird die Ortsfasnet durch die Befreiung der Herbertinger Schüler eingeleitet. Zunfträte und Narren dringen in das Schulgebäude ein, verhaften die Lehrerschaft und befreien die Schüler. Nach einem Marsch durch den Flecken werden die Schüler mit Wurst und Wecken gespeist.
Am Nachmittag wird mit der Zimmermannsgilde der Narrenbaum erstellt und der Schultes sowie die Rathausbediensteten abgesetzt. Nach einem kurzen Gerichtsverfahren im Rathaushof werden diese an das Narrenseil gebunden und abgeführt.
Bei Einbruch der Dunkelheit findet ein Hemdglonkerumzug durch die Straßen des Ortes statt, bei welchem auch die Gemeindemusikkapelle und der Spielmannszug mitwirken. Endstation des Umzuges ist die närrisch dekorierte Alemannenhalle, wo sodann ein fröhliches Narrentreiben als allgemeiner Bürgerball abläuft.
Am Fasnetssamstag findet in der Alemannenhalle der Zunftball statt, bei welchem in einem über zweistündigen bunten Programm hauptsächlich Geschehnisse aus dem Gemeindeleben aufgegriffen und behandelt werden. Am Fasnetsdienstag findet ein Umzug durch den Ort statt, bei welchem sich auch Vereine und private Gruppen beteiligen.
Anschließend ist buntes Narrentreiben in allen Lokalen und Vereinswirtschaften.
Beim abendlichen Fasnetsverbrennen wird unter den Klängen des Herbertinger Narrenmarsches die Fasnet in Form einer Strohhexe verbrannt und die Narren beweinen das Ende der fröhlichen Zeit.
Die Herbertinger Narrenzunft ist Mitglied der OHA-Narrenbruderschaft, die aus den Vereinigungen aus Ostrach, Herbertingen, Altshausen und Scheer gegründet wurde und Mitglied der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte e. V.
Somit finden im Turnus von vier Jahren, am Sonntag vor Fastnacht die OHA-Narrenumzüge und in einem festgesetzten Zyklus auch die großen Umzüge der Freien Oberschwäbischen Narrenzünfte statt. Durch die närrisch geschmückten Straßen des Dorfes bewegt sich dabei ein großer Narrensprung, wobei Tausende von Zuschauern den Umzugsweg säumen.

Geschichte:
Über die Fasnet in Herbertingen bestehen nur wenige schriftliche Aufschriebe. Aus einem Bericht im Oberländer wird von der Herbertinger Fasnetsgesellschaft am 11. Februar 1842 zu einer Fasnetsveranstaltung eingeladen und am 18. Februar 1882 wird im gleichen Blatt von einem Narrenspiel berichtet. Aus dem Jahr 1929 ist eine Mitgliedskarte des damaligen Narrenvereins "NAVE" vorhanden. Die Gründung der heutigen Narrenzunft erfolgte am 21. September 1952 im Gasthaus Hirsch.
Die älteste Fasnetsfigur ist wohl der Strohbutzen. Es heißt in Berichten alter Herbertinger Einwohner, dass sich die Schulkinder in früheren Jahren in Stroh einbinden ließen. Danach gingen sie von Haus zu Haus, um sich ein Fasnetsgeld zu erbetteln.
Eine weitere Narrenfigur in Herbertingen ist der "Weckazwinger". Der Name des Weckazwingers ist auf die früheren Bittgänge der Kirchengemeinde zurückzuführen, wobei es heißt, daß in den besuchten Nachbargemeinden die Wecken nicht ausgereicht hätten, wenn die Herbertinger nach den Bittgängen in den Gasthäusern einkehrten.
Das "Schrättele", die dritte Figur der Herbertinger Narren, geht auf die Geschichte einer Bauernmagd zurück, die als Schrättele jede Nacht ums Haus ging und von einem Geist besessen war, der sie nicht zur Ruhe kommen ließ. Auch die Storchen spielten in der Herbertinger Fasnet eine große Rolle.
Zurückzuführen ist die Figur der Fasnetsstörche auf das mächtige Storchennest auf dem Kirchturm von St. Oswald. Das rege Brutgeschäft wurde von den Bewohnern stets mit Interesse beobachtet und dürfte Anlass zur Schaffung der Fasnetsstörche gewesen sein.
In früheren Jahren gab es in der Gemeinde 13 Gasthäuser, worin in den meisten in der Fasnetszeit ein Hausball stattfand. Leider ist dieser alte Brauch fast vollkommen ausgestorben, was hauptsächlich auf die vielen anderweitigen Unterhaltungs- und Freizeitmöglichkeiten zurückzuführen ist.