Fastnachtsbesuch der Gesellen
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Beschreibung
In Nieheim besuchen an Fastnacht die Bäcker-, Müller- und Schmiedegesellen die Häuser ihrer Kundschaft, um außer Geld auch Würste und dergleichen einzusammeln. Hierbei singen oder sagen sie ein Verschen auf, und zwar folgendes:
Die Bäckergesellen:
"Ich bin des Bäckermeisters Geselle,
Ich muß haben mein Gefälle;
Krieg' ich mein Gefälle nicht,
Back ich auch die Brote nicht.
ich kann backen groß und klein,
grob und fein: Drum muß ich haben
entweder die längste Mettwurst
oder ein gutes Trinkgeld.
Vivat Fastnacht!"
Die Schmiedegesellen:
"Hammer, Hammerrecht,
Jetzt sucht der Schmiedemeister auch sein recht,
Und kriegt er nicht sein Recht,
So beschlägt er auch die Pferde schlecht.
Lütge, lütge Fastnacht / Hier ist der Spiess, hier ist der Hass.
Dort oben in dem Weime / Da hangen die fetten Schweine.
Drum laßt das Messer gleiten / Bis mitten in die Seiten
Drum laßt das Messer sinken / Bis mitten in den Schinken.
Und laßt uns nicht zu lange stehn / Wir müssen noch ein Häuschen weiter gehen.
Vivat Fastnacht!"
Die Müllersknechte:
"Vivat Fastnacht!
Weil heute Fastnacht ist,
Drum komme ich als guter Christ,
Um euch alle zu begrüßen.
Kommt der Wind von Norden oder Osten,
Wir Müller stehn immer auf unserem Posten
Wir mahlen das Korn grob und fein,
Es muß jedem nach seinem Willen sein.
Wir tragen die Säcke hin und her,
Sie mögen leicht sein oder schwer."
Referenzen
Zeitschrift des Verein für rheinische und westfälische Volkskunde. 4/1907. S. 8.