Fastnachtsfigur / Ditzelede

Mengen

Sigmaringen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Turnus

jährlich

Festausübung

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Geografie

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Ort

Mengen

Kreis

Sigmaringen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Vom Laufnarrenvater des früheren Narrengerichts stammt die Hauptfigur der Mengener Fasnet, der "Ditzelede". Ursprünglich nur eine Einzelfigur, entwickelte sich dieser zu einer inzwischen ansehnlichen Gruppe von rund 100 Hästrägern.
Als Schalksnarrenfigur finden sich im schwäbisch-alemannischen Raum zwar einige artverwandte Gestalten, doch diese haben sich zumeist die Holzmaske zugelegt. Der Ditzelede verzichtet von eh und je auf die hölzerne Maske und schminkt seine Larve selber, indem er das Gesicht weiß malt, jedoch die Nase und den übergroßen lachenden Mund in leuchtendem Rot gestaltet.
Das Häs ist aus schwarzem, grünem, ockerfarbenem und rotem Samt geschneidert. Die Farben sind dachziegelartig übereinander angeordnet.
Ergänzt werden sie durch nach unten zugeschnittene Zipfel, die wie auch die Säume mit Schellen besetzt sind. Auf dem Kopf trägt der Ditzelede eine schellenbesetzte rote Hörnerkappe. Schwarze Schuhe und schwarze Handschuhe sind, wie sich's für einen rechten Narren gehört, obligatorisch. Sie Saubloter am Geißelstock in der Hand dient dazu, wohldosierte Schläge auszuteilen.

Der für Auswärtige merkwürdige Name wird auf zweierlei Weise erklärt: Die "Studierten" meinen, er stamme vom lateinischen "dicere" (sagen, aufsagen). Die alten Mengener denken dabei aber eher an ihre Ortsmundart, wonach "ditzele" soviel wie "wirtschafthocken" oder "sitzenbleiben" bedeutet. Da es in Mengen einst eine Lateinschule gab, sind wahrscheinlich beide Ansichten über die Herkunft dieser Bezeichnung richtig.
Anno 1884 wurde der Mengener Narrenverein gegründet und im Jahr 1936 als Narrenzunft ins Vereinsregister eingetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten es die Narren schwer, allmählich in der Fuhrmannstadt wieder Fuß zu fassen. Seit 1969 gehören die Mengener den "freien oberschwäbischen" an und nicht erst seit dieser Zeit geht es mit dem Fasnetsbrauchtum stetig bergauf.