Fastnachtspiel / Baum der Liebe
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04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)Turnus
alle 2 Jahre
Festausübung
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Beschreibung
In der Stadt Rothenfels wird der "Baum der Liebe", meist ein großer Kirschbaum auf einem freien Platz (gegenüber dem Spital) aufgestellt. In den Baum klettern acht Burschen, jeder in einer anderen Tracht: Bauer, Gärtner, Fischer, Lüneburger, Hannoveraner, Grünrock-Tracht des östlichen Spessarts, Soldat und Teufel. Die Burschen stehen auf den starken Zweigen des Baumes. In einem Vorspiel versucht der Teufel vom Baum zu springen und zu entfliehen. Er wird aber von sechs bis zehn Bajazzen, die wie Clowns angezogen sind und Holzklatschen schwingen, eingeholt, wieder auf den Baum gebracht und dort festgehalten. Dann werden die den Burschen auf dem Baum zugehörigen Mädchen einzeln von den Bajazzen geholt und zu den beiden Hochzeitsvermittlern gebracht, die sich unter dem Baum befinden. Hier beginnt ein langes und umständliches Feilschen des Mädchens um einen der Burschen auf dem Baum. Schließlich wird dem Mädchen erlaubt , sich den zugeteilten Burschen vom Baum zu angeln. Die Zuteilung erfolgt immer mit Rücksicht auf die Tracht der Burschen und Mädchen. Unter dem Baum küßt sich das Paar und geht auf dem freien Platz spazieren. Unterdessen wird ein neues Mädchen von den Bajazzen zum Baum geführt. Die Zuteilung der Paare geht einzeln, langsam und unter vielen Scherzen vor sich, damit auch die Zuschauer, die den Platz säumen und aus allen Fenstern herabblicken, etwas davon haben. Als letztes Mädchen kommt des Teufels Großmutter. Sie holt sich ihn mit einem Feuerhacken vom Baum. Sind alle Paare gebildet, dann wird um oder vor dem Baum getanzt. Anschließend geht es im Festzug in den Tanzsaal.
Referenzen
Heinrich Winter: Zwei mainfränkische Fastnachtspiele. In: Bayerische Hefte für Volkskunde 12/1940, 6. Heft, S. 53 f.