Funken-Abbrennen
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jährlich
Festausübung
aktuell
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
An den zwei Samstagen vor dem Funkensonntag stellen die Mitglieder der Funkengemeinschaft außerhalb der Ortschaften, an einem leicht zugänglichen Weg den "Funken" auf. Er besteht hauptsächlich aus den abgegebenen Christbäumen des vorangegangenen Weihnachtsfestes, welche der Bauhof der Gemeinde nach Dreikönig eingesammelt hat und großen Mengen Baumreisig, welche die hiesigen Obstbauern nach dem Baumschneiden anliefern.
Neuerdings sammelt noch eine Firma das ganze Jahr über alte, nicht mehr verwendbare Versandpaletten und stellt diese als Grundlage für den Funken zur Verfügung (wichtig für guten Zug beim Anzünden, denn die Paletten mit ihren Hohlräumen bilden ideale Luftkanäle).
Die Funkengemeinschaft bewacht den Funken in der Nacht zum Funkensonntag und am Funkensonntagnachmittag setzt dann die Bewirtung der vorbeikommenden Leute mit Kaffee und Kuchen und Schnaps ein. Abends erweitert sich das Angebot auch auf Wurst und Wecken sowie Getränke, wobei alle schulpflichtigen Kinder und Kindergartenkinder Wurst und Wecken von der Gemeinde gestiftet bekommen.
Um 19 Uhr darf jeweils ein verdientes Mitglied der Funkengemeinschaft oder eine sonstige Ehrenperson (Bürgermeister, Grundstücksbesitzer o.ä.) den "Zündeler" spielen und den Funken (ca. 10 Meter Durchmesser und ca. 8 Meter hoch) anzünden.
Das Abbrennen des Funkens wird immer von einer Abordnung der Musikkapellle und im Wechsel mit Schalmeienzug des Narrenvereins oder der Jugendmusikkapelle umrahmt. Die örtliche Feuerwehr bietet den ordentlichen Brandschutz und unterstützt die ganze Feier mit ihrem Lichtmast-Anhänger.
Wenn der Funken einigermaßen abgebrannt ist, ziehen die Erwachsenen in die Wirtschaften zum "Funkenring-Würfeln", bei dem in Tischgemeinschaften um große Weißbrotbrezeln (ca. 20 cm Durchmesser) gewürfelt wird, welche die Wirtsleute bereitstellen.
Selbstverständlich steht auf dem großen Funken eine hohe Stange mit der sogenannten "Hexe", eine Puppe, die den Winter symbolisiert, und alles achtet streng darauf, dass diese auch vom Feuer erfasst wird und ordentlich verbrennt.
Geschichte:
Der Brauch ist im Ort schon sehr alt. Herr Bertele kann sich noch an seine Kindheit erinnern, als er selbst mit einem Fahrzeug eines ortsansässigen Wirtes mit vielen anderen Kindern und Jugendlichen durchs Dorf gezogen ist, mit dem Ruf:
"Buschele und Stroh, mached de Funke hoh".
Das war der Bettelruf zum Erhalt von Brennmaterial, vor allem bei den Bauern. So war es vor ca. 45 Jahren.
Referenzen
Gemeinde-Archivar Hans Bertele, 88097 Eriskirch.