Georgiritt und Schwertertanz

Traunstein

Traunstein

Bayern

Deutschland - Germany

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Geografie

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Ort

Traunstein

Kreis

Traunstein

Region

Bayern

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Zu Beginn des Traunsteiner Georgiritts ruft der Stadtherold:
"Hie gut allerweg,
allten Brauches Pfleg.
Nach Ettendorf wir reiten,
wie zu den Väter Zeiten."

Die Kirchenglocken beginnen zu läuten, der Reiterzug formiert sich im Hof des Hofbräuhauses und beginnt dann seinen Weg durch die Stadt nach der nördlich von ihr liegenden Ettendorfer Kirche.
Am Zug nehmen teil: Trommler und Pfeifer in Landsknechttrachten zu Fuß, die Traunsteiner Schwerttänzer zu Pferd der sogenannte "Lindl" (der Lindl ist eine Brunnenfigur in Traunstein) und der "Eiserne Ritter" (der an den einstigen Stadthauptmann erinnert). Die beiden Rittergestalten sind von Landsknechten umgeben. Ihnen folgt Hans von Schaumburg, ehemaliger Pfleger von Traunstein, dann die Gruppe der Geistlichkeit. An sie schließt sich der heilige Georg an, der von römischen Reitern umgeben wird. Vor und nach den beiden Darstellern reiten auf Haflingern als Engel verkleidet Halbwüchsige. Nach den historischen Gruppen und einer Abordnung weiß-blau gekleideter Postillione gehen Oberbürgermeister, Landrat, Kirchen- und Stadtrat. Am Ritt beteiligen sich Trachtengruppen zu Pferd, auch Reit- und Fahrvereine der Umgebung, die jeweils ihre Pferde in bestimmter Weise geschmückt haben, und mit Tannen geschmückte Wagen, auf denen Trachtenträger und Musikkapellen gefahren werden (meist vierspännig), sowie Einwohner aus Ettendorf mit zwei großen Opferkerzen.
Die Kirche in Ettendorf wird umritten, wobei der Stadtpfarrer von Traunstein die Teilnehmer segnet. Der Zug kehrt gegen 12 Uhr in die Stadt zurück und löst sich am Lindlbrunnen auf.

Geschichte:
Der Georsgritt in Traunstein muss schon sehr früh auf den Ostermontag verlegt worden sein, aber wann das war, ist unbekannt. Eine Pferdesegnung ist seit 1762 in Ettendorf belegt.
Der Stadtpfarrermesner Permaneder hat in seinen Kirchenkalender anno 1785 eingetragen, dass der Georgsritt um sieben Uhr stattfindet "nach einem von den Bauern bezahlten Amt, welches gemeiniglich Herr Pfarrer selbst haltet". Er nennt ihn auch nicht Georgsritt, sondern "den gewöhnlichen Ritt". Nach Schierghofer wurde der Ritt in den 1870er Jahren stark vernachlässigt. Der Traunsteiner St.-Georgs-Verein (gegründet 1891) führte 1893 den Ritt wieder ein. Nach Ansicht des Vereins ist der Ritt kirchlicher Art, aber vorchristlichen Ursprungs. In der jetzigen Form drückt der Ritt diese Einstellung des Reitvereins aus.

Referenzen

Paul Ernst Rattelmüller: Bairisches Brauchtum im Jahreslauf. Von Nicolo bis Kathrein. München 1985. S. 194f.