Hahnentanz
Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Der Hahnentanz in Haid fand an einem Sonn- oder Feiertag im Sommer nachmittags mit Tanzmusik statt. Es wurde ein Kreis ausgesteckt und in denselben zwei Stangen als Durchmesser übereinander gelegt. Bei demselben stand ein verzierter Maien behängt mit den Geschenken der Wirtsleute. Entfernt davon lag eine Pistole oder eine Flinte, die geladen waren und an deren Zündpfanne ein langer Schwamm brannte. Die ledigen Burschen suchten nun ihre Tänzerinnen aus, meistens Verwandte oder "Schätze". Der Tänzer, welcher den Reigen eröffnete, bekam einen Strauß in die Hand; er durchschritt alsdann mit seiner Tänzerin einen Viertelkreis, und war er an der Stange angekommen, so mußte er seinem Hintermann den Strauß übergeben. Und so ging's der ganzen Reihe nach fort. Wer nun den Strauß in der Hand hatte, wenn das Gewehr losging, der gewann mit seiner Tänzerin die auf dem Maien hängenden Gewinne. An diesem Volksfest waren als Zuschauer alle Einwohner des betreffenden Ortes und der Umgebung beteiligt.
Schon zu Birlingers Zeiten wurde das Fest nicht mehr ausgeführt.
Referenzen
Anton Birlinger: Volksthümliches aus Schwaben, Sitten und Gebräuche, Freiburg 1862, S. 287 f.