Heiligdomsvaart

Alle sieben Jahre im Juli findet in Maastricht Hollands eindrucksvollste Reliquienprozession statt. Im Mittelpunkt der Heiligtumsfahrt stehen natürlich die Heiligen. Unter anderem kann man die goldene Büste des heiligen "Servatius" bestaunen. Dabei handelt es sich um ein Kunstwerk aus dem Jahre 1580. Das absolute Prunkstück der Prozession ist allerdings der goldene Schrein mit den Gebeinen des heiligen "Servatius". Dieser gilt bis heute als Meisterwerk der Goldschmiedekunst und stammt aus der Mitte des zwölften Jahrhunderts. Das Kunstwerk wird von den Einheimischen "Noodkist" genannt, was daran liegt, dass wann immer die Stadt in Not war, der Schrein durch die Straßen getragen wurde, womit man man auf Gottes Hilfe hoffte.

Die Prozession wird von Chören und Orchestern aus der ganzen Region begleitet. Daneben kann man auch kunstvoll gesteckte Blumenkreuze auf Festwagen bestaunen. Auch "Maria", "Josef", das "Christuskind", sowie andere verkleidete Figuren begleiten die Prozession.

Ursprung der Heiligtumsfahrt sind die Reliquienfeiern zu Ehren "Sankt Servatius". 1039 errichtete man über seinem Grab die heute älteste Kirche der Niederlande, um an den großen Pilgerströmen des Mittelalters teilzuhaben. In Folge pilgerten Kaiser und Könige zu seinen Reliquien. Schon im späten 15. Jahrhundert kamen zeitweise über 100.000 Pilger an den Festtagen nach Maastricht. Der Brauch geriet im Laufe der Zeit in Vergessenheit, bis er 1829 neu belebt wurde.