Himmelfahrtsprozession
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Festausübung
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Geografie
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Beschreibung
Die Prozession ging vom Spital aus. Zuerst kam das Kreuz dann die ledigen jungen Leute. Hierauf folgte eine rote Fahne, dann zwei Laternen und hinter diesen die Geistlichkeit. Das erste Evangelium wurde bei der Hammerschmiede gelesen, das zweite bei Kalkweil, das dritte beim Obernauer Kreuz in der Dölle, das vierte beim Weggenthal. Bei Kalkweil trennte sich nach dem zweiten Evangelium ein Teil der Prozession. Die Geistlichen ritten begleitet von den Ministranten dem Chorregenten (Gille) und den Laternen- und Fahnenträgern dem Obernauer Kreuz zu, wo das dritte Evangelium verlesen wurde. Dann ritten sie herab bis an den Bollengraben, dort stieß man wieder aufeinander, indem die von Kalkweil einzogen. Die vom Obernauer Kreuz her mußten durch die Saaten auf Feldwegen reiten, daher die noch jetzt hier und da gebräuchliche Redensart in Rottenburg: "Em Reiter ist's Bluest em Uffartsdag i d'Stifl gfalle.", was günstig war. Ungünstig war, "wenn s'Bluest ett i d'Stifl gfalla ist", weil dann die Saaten noch nieder standen, d.h. zu spät dran waren. Vom Weggental ging es wieder heim dem Spital zu. Dort bekam der Gille einen Laib Brot und eine Maß Wein. Die Buben und Ministranten bekamen den vierten Teil. Die Spitalknechte, welche die Laternen und das Kreuz trugen, bekamen eine halbe Maß Wein und ein viertel Laib Brot. Die Kalkweiler Schützen erhielten einen halben Laib Brot und eine halbe Maß Wein. Die zwei Weinbergschützen, die den Altar trugen, erhielten je eine Maß Wein und ein viertel Laib Brot. Der Altar war ringsum mit Maien umgeben.
Referenzen
Anton Birlinger: Aus Schwaben. Sitten und Rechtsbräuche. Wiesbaden 1874.