Jízda králů / Königsritt

Hluk

Uherské Hradiste

Zlínský kraj

Ceská republika - Czech Republic

Turnus

alle 3 Jahre

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Hluk

Kreis

Uherské Hradiste

Region

Zlínský kraj

Staat

Ceská republika - Czech Republic

Beschreibung


Ablauf:

Der Königsritt beginnt am Sonntagmorgen, die Reiter holen den König im Hause seiner Eltern ab. Sie werden von einer Blasmusikkapelle begleitet und bitten die Eltern um Zustimmung. Zu ähnlicher Weise bitten sie danach vor dem Rathaus den Bürgermeister um Bewilligung des Umrittes. Erst dann können sie um das Dorf herum reiten und vor den einzelnen Häusern ausrufen. Jedes Jahr reiten in der Königsgruppe ungefähr 20 Reiter mit.

Der König reitet auf einem Schimmel, ist in feierlicher Frauentracht gekleidet, sein Gesicht ist von Bändern bedeckt. Im Mund hat er eine Rose als Symbol der Schweigsamkeit. Neben ihm reiten zwei Pagen, ebenfalls in Frauentracht, mit gezückten Schwertern. Sie schützen den König, damit er nicht von jungen Männern aus anderen Dörfern entführt wird. Die Entführung des Königs wurde früher als große Schande angesehen, der König musste nämlich wieder ausgelöst werden. Die anderen Reiter tragen Männertrachten. In rechten Stiefeln haben die Reiter einen mit rotem, sog. "türkischem" Tuch geschmückten Stab.

In der Königsgruppe befinden sich auch sog. "Bettler", die Körbe tragen, in denen sie die für das Ausrufen erhaltene Geschenke aufbewahren. Wein und Sliwowitz wird auch während des Umrittes getrunken.
Typische Merkmale des Hluker Pferdeschmucks sind ein großes Herz auf der Pferdebrust, Papierrosen und Bänder.
Weil der Königsritt einen festen Bestandteil des Folklore-Festivals Dolňácké Slavnosti darstellt, läuft das Programm des Festes am Nachmittag weiter. Es findet ein Trachtenumzug statt, die Reiter reiten nochmals durch das Städtchen, am Stadion treten in einem Kulturprogramm viele Folklore-Ensembles auf.

Geschichte:

Im ländlichen Festkalender nahmen die Pfingstfeiertage einen wichtigen Platz ein. Zu dieser Zeit erfolgten in den böhmischen und mährischen Regionen zeremonielle Umzüge von Pfingstköniginnen und Umgänge und Ritte von Pfingstkönigen samt ihrem Gefolge. Sie wurden unterschiedlich bezeichnet (Königsritt, Königssuche, Königsgang, Königsspiel u. a.), hatten eine Reihe gemeinsamer Merkmale und besaßen auch regionale Besonderheiten. Manchmal trugen sie den Charakter einer verbindlichen populären Zeremonie, manchmal die Form eines Spiels. Stets gehörten sie zu den allgemein anerkannten Festen, an denen sich die ganze Gemeinde beteiligte.
Zentralfigur der zeremoniellen Pfingstumzüge und -ritte ist der König. Seine Wahl verlief in Form eines Wettbewerbs, einer Abstimmung oder einer Auslosung. Der Pfingstkönig ist manchmal mit grünen belaubten Zweigen bekleidet, ein andermal wiederum trägt er ein Theaterkostüm oder Frauenkleider. Manchmal provoziert er durch seine Redseligkeit, ein andermal wiederum darf er nicht sprechen. Manchmal wird um ihn ein Kampf ausgefochten, ein andermal wiederum wird er abgeurteilt, geköpft oder ertränkt.
Das Rätsel des Pfingstkönigs ist so unklar wie der Ursprung der Pfingstfeiertage. Einige Autoren machen auf die Beziehung zu den römischen Saturnalien aufmerksam. Ein direkter Zusammenhang, eine Kontinuität, lässt sich nicht nachweisen. In den Königsspielen in Südböhmen haben sich Reminiszenzen der mittelalterlichen Narrenfeiertage erhalten, und zwar in der theatralischen Kleidung, im Maskieren und in der Handlungsweise des Königs und seines Gefolges, in der Zusammensetzung der Teilnehmer, in den Possenstücken des Königs während des Umzugs. Die Elemente der Narrenfeste fanden bei den Königsspielen eine Verknüpfung mit den Prinzipien des mittelalterlichen Theaters. Der Brauch wird auch als Initiationsritual der jungen Männer interpretiert.
Nur noch in einigen Dörfern des südöstlichen und mittleren Mähren, in den ethnographischen Gebieten der mährischen Slowakei und der Haná/Hanna, erhielt sich das prunkvolle Volksfest, verbunden mit dem Ritt auf geschmückten Pferden. Es ist eine direkte Fortsetzung des althergebrachten Pfingstbrauches, der in früheren Zeiten auch in einer Reihe europäischer Länder bekannt war. Die Archivalien bezeugen seine Existenz bereits im Mittelalter. Über den Ursprung des Brauches des Königsrittes bestehen unter Wissenschaftlern noch bis heute Meinungsverschiedenheiten. Dieser Pfingstbrauch des Königsrittes hatte in Böhmen, Mähren und in Schlesien seinen traditionell festen Platz am Pfingstmontag.
Der Brauch ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Böhmen und in Schlesien erloschen. Er hat sich nur in einigen Dörfern in Südmähren und Mittelmähren erhalten. Er hat heute in diesen Dörfern die Form eines Folklore-Festes.
Die erste schriftliche Erwähnung über den Königsritt in Hluk stammt aus dem Jahre 1865. Der Königsritt wurde jährlich am Pfingstmontag durchgeführt. Die Tradition wurde nur in den Jahren der Wirtschaftskrise (1930-1933) unterbrochen und wiederum nach dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit der Kollektivierung. Erneuert wurde der Umritt 1957. Seit 1965 findet er im Rahmen des Folklore-Festivals Dolňácké Slavnosti alle drei Jahre statt.
Die Vorbereitungen für den Königsritt begannen immer am Tag des Hl. Stephan (25.12.), Anfang Mai vereinbarten die Jungen, wer als König reitet und wie das Gefolge besetzt wird. Das Schmücken der Pferde war und ist Aufgabe der Mädchen.

Der Königsritt wird auch in den Gemeinden Kunovice, Skoronice und Vlčnov veranstaltet.

Das Fest wurden 2011 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (Intangible Cultural Heritage of Humanity) aufgenommen.

Referenzen

https://ich.unesco.org/en/RL/ride-of-the-kings-in-the-south-east-of-the-czech-republic-00564