Johannisfeuer / Singefur

Die älteste Schulklasse leitet diesen Brauch. Die Jungen ziehen zweimal mit einem Heuwagen durch das Dorf, um von den Bauern das bereitgelegte Holz abzuholen. Der Wagen wird von den Jungen selbst gezogen, andere "schalten" zwei stapeln das Holz auf dem Wagen, andere tragen es zu, einer bedient die "Micke", und zwei tragen eine Stange mit Kränzen voran. Diese Kränze werden von den Schulmädchen hergestellt: außen ein größerer Wiesenblumenkranz, innen einer aus Vergißmeinnicht, in dessen Mitte ein Bild vom hl. Johannes angebracht ist. Auf eine Anhöhe wird der Holzstoß errichtet, und aus seiner Mitte ragt die bekränzte Stange. Beim Anzünden am Abend liegt die Führung bei den ledigen Burschen. Sie regulieren das Feuer und erzeugen durch Schlagen ins Feuer Funken. Auch bengalische Streichhölzer werden angezündet. Die Mädchen stehen um das Feuer und singen Volkslieder. Wenn das Feuer niedergebrannt ist, beginnen die Ledigen darüberzuspringen. Die Schulbuben machen es ihnen nach, und schließlich ziehen die Burschen ihre sich sträubenden Mädchen zum Sprung über das Feuer. Dann löst sich die Versammlung auf, und die Burschen begleiten ihr Mädchen nach Hause.