Johannissegen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Der Priester weihte den Wein, den die Leute, namentlich die Burschen, Frauen und Mädchen, in einer Kanne in den Gottesdienst brachten. Der geweihte Wein wurde am Altar der Gemeinde gereicht mit den Worten: "Bibe amorem St. Johannis in nomine patris usw.", d.h. "Trinke die Johannisliebe im Namen des Vaters..."
Nach Meyer ist dieser Brauch "eine schöne Heidensitte". Der Minne- oder Gedächtnistrunk, den man in den heiligen Nächten den Göttern darbrachte, habe sich am Tag des Johannes des Evangelisten erhalten und zwar in einer nur in Deutschland bekannten christlichen Umformung. Man verknüpfte mit dieser Minne jene Abendmahlszene im Johannesevangelium, die uns der Lieblingsjünger an der Brust des Herrn liegend zeigt. In einem Gebet heißt es mit Rücksicht auf die alte Erklärung jener Evangelienstelle: "Johannes tränkt mich mit Gnade aus der Brust des Allmächtigen."
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben, Straßburg 1900, S. 490