Juden Verbrennen / Jud‘ verbrennen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Nach einer Jugenderinnerung von 1941 spielte sich der Brauch folgendermaßen ab:
Am frühen Morgen wird hinter der Kirche ein Feuer entzündet (traditionell durch Aneinanderschlagen von Steinen), in das ein wenig Weihrauch gestreut wird. Die Jungen des Dorfes legen ihre "Juden" ins Feuer: halbmeterlange Holzwalzen, in die am einen Ende zur Befestigung eines Drahtes rundum eine Kerbe geschnitten wurde. Das Holz hat so Ähnlichkeit mit einem Rumpf mit Kopf. Während der Weihesegen über das Feuer gesprochen wird, achten die Jungen darauf, daß ihr "Jude" von allen Seiten ankokelt. Dann wurde das Holzstück herausgenommen und nach Hause getragen.
Die "nichtarischen" Jungen des Dorfes wurden mit diesen Holzbengeln von den Christenjungen gefoppt. Als "Revanche" pflegten sie dann vor dem Pessachfest "Christen" (auch Holzbengel) zu verbrennen.
Referenzen
Dr. Otto Biehler: Der Jud' wird verbrannt. In: Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 15/1941, S.165 f.