Kampf zwischen Auffahrtsbraut und Hisgier
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Beschreibung
Die Jungen verkleiden einen Jungen als Hisgier, d.h. sie umwickeln ihn mit Stroh, hängen ihm eine Schellenkette um den Hals, setzten ihm einen Zylinder auf und der letztjährige Hisgier schwärzt ihm das Gesicht mit Ruß. An die Kette gelegt wird er durch das Dorf geführt. Vor jedem Haus sagen die Jungen ihren Heischespruch:
"D'r Hisgier isch e bravi Ma,
er hät gern Eier un Anke,
er hört das Hüehnli singe,
d'lütt solle ihm Eili bringe,
er hört das Türli gaare,
d'lütt solle de Ankehafe uusschare,
er hört das Fäßli rumple,
d'r Hisgier soll ufgumpe."
Der Hisgier muß dreimal hochspringen, dann bekommen die Jungen ihre Gaben. Die Auffahrtsbraut ist weiß gekleidet und wird von ihren Freundinnen verschleiert und bekränzt. Auch die Brautjungfern tragen schwere Blumenkränze. Die Mädchen ziehen ebenfalls heischend durchs Dorf und sagen dabei den gleichen Spruch wie das Gefolge des Hisgiers - nur der Name wird ausgetauscht.
Schließlich begegnen sich Hisgier, der als personifizierter Winter gesehen wird, und Auffahrtsbraut als Verkörperung des Sommers auf der Hauptstraße. Wenn es bei dem nun folgenden Kampf der Auffahrtsbraut gelingt, die Rute, den langen Stab des Hisgiers, zu zerbrechen, hat der Sommer gesiegt. Schafft es dagegen der Hisgier, den Kranz der Auffahrtsbraut zu erwischen und auf seinen Zylinder zu setzen, hat der Winter gesiegt und man erwartet nun wieder kühleres Wetter.
Wenn alle Häuser besucht wurden, demaskieren sich die beiden Hauptpersonen, und die Gruppen finden sich zum Festessen bei der Brautmutter, bzw. bei der Mutter des Hisgier, ein.
Referenzen
Gesche-M. Cordes: Vom Bescherkind zum Zitronenkönig. Feste der Kinder in Deutschland. Heidelberg, 2006.