Karneval

Beresztelke

Mures

Mureş

Romania - Romania

Dieses Jahr

13.02.2024 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Beresztelke

Kreis

Mures

Region

Mureş

Staat

Romania - Romania

Beschreibung


Ablauf:
Jedes Jahr wird man am letzten Tag der Fasching im kleinen Ort Beresztelke Zeuge eines fröhlichen und lauten Umzuges. Die Vorbereitungen beginnen schon einige Tage vor Faschingsdienstag. Am Faschingsdienstag backen die Frauen bereits am frühen Morgen gegen fünf Uhr Krapfen und Baumkuchen. Um die Mittagszeit, nachdem sich die Männer verschiedenen Alters und die Kinder verkleidet haben, versammeln sie sich vor der reformierten Kirche Beresztelkes. Langsam treffen auch die Umzugswagen ein und der Umzug bewegt sich lärmend, singend und lachend durch die überwiegend von Ungarn bewohnten Straßen des kleinen Dorfes hindurch. Zuschauer sind nicht nur Ortsbewohner, sondern kommen auch aus den Nachbardörfern, aus der Stadt Szászrégen oder aus weiteren Regionen und Ländern, wo man vom Fasching in Beresztelke gehört hat. Früher wurde die Veranstaltung überwiegend von Ungarn besucht, aber heutzutage wird ebenso die rumänische Bevölkerung vom Fest angezogen.
Der Höhepunkt des Umzugs findet am Nachmittag vor dem Kulturhaus statt, wo eine während des Umzuges mitgetragene Strohpuppe als Symbol des Winters verbrannt und damit der Fasching begraben wird. Die Feierlichkeiten enden aber nicht. Die Straßen von Beresztelke werden am Spätnachmittag zwar still, aber nur, weil die Bewohner sich auf den Faschingsball am Abend vorbereiten. Das Vergnügen wird entweder im Kulturhaus oder im Nachbardorf, in Nagyfülpös, begangen. Früher nannte man diese Festlichkeit den "Ball der Verheirateten", weil er von Verheirateten organisiert wurde, aber heute nimmt eher die jüngere Generation an der Feier teil. Die Älteren werden von Jahr zu Jahr weniger auf diesem Vergnügen.

Maskenfiguren:
Es gibt zweierlei Arten von Verkleidungen in Beresztelke. Einmal gibt es die Kostüme und Masken, die schon seit 1930 bei jedem Umzug dabei sind. Dazu gehört der Wagen mit dem Pfannkuchenbäckermeister. Er steht großbäuchig vor einem echten Ofen mit seinem Gehilfen und "bäckt" Palatschinken. Man sollte mit dem Meister vorsichtig sein, denn es kann schnell passieren, dass man mit Palatschinkenteig beworfen wird. Grundfiguren sind auch die Braut und der Bräutigam, beide von Männern gespielt. Sie sind in Siebenbürgen, wo auch Beresztelke liegt, auf fast jedem Umzug zu finden. Auch der Wagen mit dem "Rasiermesserschärfer" ist immer da. Ein anderer Maskenträger spielt den Schleifstein. Er hält zwei Topfdeckel in der Hand und, wenn der Meister auf seinen Fuß tritt, "schleift" er das hingehaltene Rasiermesser mit den Deckeln. Wenn der Meister auf seine Nase drückt, dann spritzt er das für das Schleifen notwendige Wasser aus seinem Mund auf die Zuschauer. Das alte, betrunkene "Weib" gehört ebenfalls zum festen Bestandteil des Umzuges. Sogar Tiere - vor allem Geflügel, gelegentlich auch Schweine - sind jedes Mal beim Fest dabei. Früher hatten sie eine magische Bedeutung. Man versprach sich Fruchtbarkeit, Reichtum und Fülle von ihrer Teilnahme. Heute sind sie nur noch für die Belustigung der Zuschauer da. Das Narrenrad war auch ein Bestandteil des Umzuges, heute tritt es noch gelegentlich auf - vor allem für die Übertragung im Fernsehen und für Wissenschaftler, die sich für den Fest interessieren. Neben diesen ständigen Umzugsteilnehmern gibt es Kostüme und Masken, die nur für ein paar Jahre oder nur in einem Jahr daran teilnehmen. Es sind dies zum Beispiel die Maskierten, die sich über die Ereignisse der letzten Jahre lustig machen und diese rügen. So gab es 1995 einen Soldaten aus Tschetschenien, der an den Krieg erinnerte oder eine bettelnde Nonne, die die Zuschauer auf die Nonnen aufmerksam machen wollte, die für den Bau eines Klosters gesammelt haben. Seit 1999 gibt es auch Bergmänner und eine parodistische Darstellung der "Bergmännerwanderung" - ein aktuelles Ereignis, der Streik der Bergmänner in Rumänien. Bei der Auswahl der Kostüme sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Im Jahre 2004 gab es ein Rotkäppchen mit der Großmutter und dem Wolf als Kutscher, es wurde eine Fernsehmoderatorin, Judit Barkó, karikiert und 2005 konnten die Zuschauer auch über einen schwangeren Vater mit seinen vielen Kindern lachen.

Geschichte:
Vor dem II. Weltkrieg sind die Mädchen und Frauen vom Dreikönigstag bis zum Faschingsdienstag, außer an den Samstagen, zum Spinnen in die Spinnstuben gegangen. Es gab drei bis vier Spinnstuben für die Mädchen und genauso viele für die Frauen. Die Jungen und Mädchen gaben dem Hausherrn je einen Scheffel Weizen, damit sie den Winter in der Spinnstube verbringen konnten. Wenn die Jungen da waren, legten die Mädchen die Arbeit und es wurde getanzt und gespielt.
Am Faschingsdienstag, am "Tag der Buckligen", wie der letzte Tag der Fasching in Beresztelke genannt wurde, fand ein Umzug statt. Die Maskierten verkleideten sich bereits am Morgen und besuchten die Nachbarsdörfer - Abafája, Kisfülpös und Vajdaszentivány. Sie kamen gegen zwei Uhr mittags in das Dorf zurück und der Umzug begann. Die Maskierten beschmierten die Zuschauer - vor allem die Mädchen - mit Ruß. Die Ortsbewohner bewirteten die Verkleideten mit Wein und Baumkuchen. In dieser Zeit gab es neben den vorhin aufgeführten beständigen Masken und Kostümen auch einen Riesen, der auf Stelzbeinen die Zuschauer zum Lachen brachte und ein Ringelspiel auf einem Wagen, auf dem zwei Maskierte schaukelten.
Mit der Bildung der Produktionsgenossenschaft unter dem kommunistischen Regime ging der Hanfanbau ein. In der Folge wurden die Spinnstuben aufgelöst und der Fasching konzentrierte sich nur noch auf den Faschingsdienstag. Bald danach wurde er offiziell verboten. Die Leute in Beresztelke vergaßen aber den Fasching trotz Kommunismus nicht und es gab immer wieder ein oder zwei Maskierte, die in versteckten Straßen auftauchten und an einigen Haustüren klopften, um hereingelassen zu werden die Leute zu belustigen. Nach der Wende um 1989 wurde der Fasching am Faschingsdienstag in Beresztelke wieder begangen. Eine Lehrerin des Dorfes - Frau Aranka Demeter - hatte die Organisation übernommen und den Umzug und die Feier geplant. Schon Tage vor Fasching versammelten sich die Faschingsteilnehmer im Kulturhaus und die Rollen wurden verteilt, die man dann bis zum letzten Tag der Fasching einstudierte. Am Faschingsdienstag backten die Frauen morgens die Krapfen und Baumkuchen. Die Maskierten verkleideten sich gegen 15 Uhr und sammelten sich um 16 Uhr vor der reformierten Kirche. Der Umzug ging von der Kirche bis zum Kulturhaus durch die überwiegend von Ungarn bewohnten Straßen. Während des Umzuges wurden die einstudierten Rollen vorgespielt und es gab kaum mehr Kontakte zwischen den Zuschauern und den Maskierten. Die Vorführung des Umzuges fand vor allem vor Touristen und Gästen statt, die zur Faschingsfeier eingeladen worden waren. 1999 erhoben sich die Ortsbewohner gegen diesen folkloristisch inszenierten Fasching, der nach dem Geschmack der Organisatorin gestaltet wurde. Im selben Jahr gab es einen mageren Fasching, denn nur die "Bergmänner", die Falschpolizisten und ein paar Pferde mit Reitern in Volksbekleidung nahmen daran teil und die Zuschauerzahlen waren sehr gering.
Seither wird der Fasching durch die Initiative der Ortsbewohner jedes Jahr größer und lebendiger. Die Zuschauer werden von Jahr zu Jahr zahlreicher und kommen aus immer mehr Regionen Ungarns angereist und sogar aus anderen Ländern.

Referenzen

https://www.youtube.com/watch?v=-__wa0v4b7E