Kindelwiegen

Der Kinderbrauch des Kindelwiegens wird durch Aufzeichnungen bezeugt, die im Archiv der katholischen Stadtpfarrei Weiden aufgefunden wurden:

"Ag. 1728 Festo S. Stephani. Amt und Predigt um 7 h. Das Kindl Wiegen zu verkünden. Nachmittag um 12 h anstatt der Predigt, das von 8 oder 10 fein aufgeputzten kleinen Knäblein so genannte Kindl Wiegen, wie im alten Buch zu sehen:NB. Weilen aber von denen kleinen Knaben nur ein Gelächter und Weinen entstanden, so ist anno 1733 et 34 dafür das Kindlein in Kripplein, von den Engeln eingewieget worden".

Um 1/2 ! Uhr gibt man das Zeichen, dann Gesang "In dulci Jubilo", unterdessen der heilige Segen, dann Rosenkranz und Litanei und nach diesem wieder Gesang "Last uns das Kindlein wiegen" zuletzt wieder Segen.

Die Braucherscheinung stammt aus dem Mittelalter und wurde in der Barockzeit wieder aufgenommen.