Kirchweih

Im Mittelpunkt der Arzloher Kirchweih steht der Gottesdienst in einer Kirchenruine. Arzlohe gehört zur protestantischen Pfarrei Pommelsbrunn und besitzt selbst gar keine Kirche, sondern nur eine paar hundert Meter vom Dorf entfernte Kapellen-Ruine von 14,4 auf 8,5 Meter.
Von ihr sind lediglich noch Reste der Umfassungsmauern erhalten, d.h. die beiden Giebelmauern bis zu einer Höhe von 5m. Sie ist heute in bäuerlichem Privatbesitz.
Am Kirchweihsonntag sammeln sich die Einwohner von Arzlohe vor einer Scheune im Ort, in der dann auch der Gottesdienst abgehalten werden könnte, falls man aufgrund schlechten Wetters die Kapelle nicht besuchen kann. Der Giebel der Scheune ist deshalb mit einem Kreuz geschmückt. Bei passendem Wetter begibt sich dann ein umfangreicher Zug, mit Musik an der Spitze, begleitet vom Pfarrherrn im Ornat, zur Kapelle, in der nun ein regelgerechter Gottesdienst mit Predigt stattfindet.
Nachher ziehen die Teilnehmer in gleich feierlichem Zug zurück ins Dorf. Früher sei auf dem Weg zur Kapelle und zurück ins Dorf dreimal Halt gemacht und ein Vaterunser gebetet worden.
Geblieben sei heute allerdings noch die Bewirtung des Pfarrers im Dorf, zu der sechs Bauern in bestimmter Reihenfolge verpflichtet sind; der Kapellenbesitzer kommt allerdings zweimal an die Reihe.