Klemenzenfest

Zu Ehren des Ortspatrons Klemenz feiert die Gemeinde jeweils am dritten Sonntag im September das Klemenzenfest.
Der Klemenzenmontag wird heute als Bürgertag gefeiert. Im Anschluß an die vormittägliche Feierstunde lädt die Gemeinde die Einwohner zu einem Umtrunk (Stehempfang) ein. Diese Veranstaltung soll an einen vor über 175 Jahren untergegangenen bzw. aufgehobenen Brauch - den Bürgertrunk - erinnern.

Geschichte: Dieses Fest verdankt die Gemeinde dem früheren Pfarrer Dr. Christoph Andermatt (1721-1742). Unter ihm ist die Translation der Reliquie eines Katakombenheiligen in die Gemeinde erfolgt. Zu Ehren des damaligen Papstes Clemens XII. (1730-1740) wählte man für diesen Heiligen den Namen Clemens.
Seit dem Jahre 1742 wird dieses Ortspatronsfest gefeiert. An diesem Fest beteiligten sich früher auch die umliegenden Gemeinden.
Nach Aufzeichnungen des Pfarrers nahmen im Jahr 1800 über 800 Reiter an der Prozession teil.
Urkundlich belegt ist ferner, dass der Märtyrertod des Ortspatrons bei der Prozession auf einem großen Wagen dramatisch dargestellt wurde; bis 1839 wurden auch andere Vorstellungen biblischen Inhalts auf dem Klosterhof gegeben. Die Ortsansässigen feierten am darauffolgenden Sonntag ein Nachfest, auch "kleines oder Herren-Clemenzen-Fest" genannt.

Wie weit der Bürgertrunk in Steißlingen zurückgeht, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1710, die Autoren des Heimatbuches wähnen den Brauch jedoch weitaus älter. Ursprünglich wurde der Bürgertrunk seitens der Gemeinde alljährlich den Bürgern gereicht, die Frondienste zu leisten hatten.