Krapfenschnapper

Am Tag vor Allerheiligen und am Allerheiligentag selbst sind in der Umgebung von Lienz die Krapfenschnapper am Werk. Eine Gruppe von Jungen geht von Haus zu Haus. Sie tragen ein weißes Hemd und sind durch Masken unkenntlich gemacht. Alle tragen eine zylinderförmige Kappe. Ein Hauptmann befehligt die ganze Rotte, zu der auch einer gehört, der die kleine Trommel schlägt, und bei der auch der Klingelbeutelträger nicht fehlen darf, denn nach dem "Schnaggeln" gibt es Äpfel, Krapfen und etwas Geld. Kommen die Schnaggler vor ein Haus, so ertönt das Kommando "Habt acht!" Nach einem "Links um!" wird noch eine Kehrtwendung kommandiert, und dann heißt es "Kniet nieder zum Gebet!" - "Hut ab!" - "Hut auf!" und "Auf vom Gebet!" Es folgen die Kommandos "Reihen auseinander!" - Gewehr bei Fuß!" - "Generaldecharge!" - "Hoch an!" und "Feuer!" Hier geht das Schnaggeln los, begleitet von der kleinen Trommel. Die Burschen haben lange Stangen mit Schafs-, Hunds- und Ziegenköpfen. Der Unterkiefer ist beweglich und wird über eine Schnur in Bewegung gesetzt; davon das hölzerne Geklapper. Beim Ausruf "Halt!" bricht das Schnaggeln plötzlich ab. Wir hören noch "Schultert!" - "Reihen zusammen!" - "Ruht" - "Habt acht!" - "Kehrt!" und "Marsch!" bevor die Schnaggler unter dem Takt der kleinen Trommel im nächsten Haus verschwinden.