Kräuterweihe
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Festausübung
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Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
Die Kräuterweihe erfreut sich in Endingen großen Zuspruchs. 1971 konnten bei der in einen Kindergottesdienst integrierten Segenshandlung ca. 270 Buschen gezählt werden, die überwiegend von Kindern und Frauen getragen wurden. Priester und Ministranten traten ebenfalls mit Buschen vor den Altar. Im Verlauf des Gottesdienstes zogen Kinder und Erwachsene zusammen mit Pfarrer und Ministranten in einer Prozession um den Kirchenraum.
Die Weihe von Kräuterbuschen ist seit dem 10. Jh. ausschließlich für Deutschland nachgewiesen. Nach dem Inhalt der Benediktionsformel gelten die geweihten Kräuter, in welcher Form auch immer genossen, als "heilsam für Mensch und Tier" (Vgl. A. Franz, Kirchliche Benediktionen des Mittelalters, Freiburg 1909, S. 400). Die Wahl der Heilpflanzen entsprach ihrer allgemeinen Stellung in der Volksmedizin. Festlegungen auf eine bestimmte Anzahl von Kräutern in einem Buschen entstammen späterer Zeit. Als Hauptfunktion wurde den Buschen der Schutz des Hauses vor Blitz und Feuer zugedacht. Das Zusammentreffen der Kräuterweihe mit dem hohen Marienfeiertag findet seine romantische Erklärung in einer legendenhaften Erzählung, nach der die Jünger Jesu am geöffneten Grab der Heiligen statt deren Leichnam blühende Blumen vorfanden.
Referenzen
Bernhard Oeschger: Zwischen Santiklaus und Martinsritt. Strukturen jahreszeitlicher Brauch-phänomene in Endingen am Kaiserstuhl. Frankfurt am Main 1981. S. 128 f.