Lätterefasnet

Elzach

Emmendingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

10.03.2024 (4. Fastensonntag = Laetare = Rosensonntag)

Nächstes Jahr

30.03.2025 (4. Fastensonntag = Laetare = Rosensonntag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Elzach

Kreis

Emmendingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Die an der vorausgegangenen Fasnet amtierenden Taganrufer schlagen auch jeweils die Scheiben. Die Vorbereitungen beginnen bereits im November.

Zunächst wird das Buchenholz für die etwa 3000 Scheiben und das Holz für das Scheibenfeuer zusammengetragen.
Die quadratisch, dachartig abgeschrägten, mit einem Loch versehenen Scheiben werden in einer Schreinerei selbst angefertigt und haben einen Durchmesser von zehn Zentimetern. Die etwas größere Muttergottesscheibe ist mit Schnitzereien verziert und die Scheibe der Scheibenjungfer bemalt und mit den Unterschriften der Scheibenschläger versehen. Auch das Feuerrad muss hergerichtet und mit Stroh eingebunden werden. Am Sonntag Lätare wird das Holz und die Scheiben auf den Platz unterhalb des Bustwaldes gebracht und der Holzstoß aufgeschichtet. Nach Einbruch der Dunkelheit flammt das Feuer auf und wenn die Betzeitglocke läutet, wird der "Englische Gruß" gebetet und ein Marienlied gesungen.
Alsdann schlägt der Älteste die nicht angebrannte Marienscheibe, bei der auch erstmals der Scheibenspruch gerufen wird:

"Die Schieb, die Schieb goht ebe nus,
wem soll die Schiebe ghäre?
die Schiebe soll der Muttergottes ghäre!"

Zwei weitere kalte Scheiben folgen. Vor diesen drei Marienscheiben darf keine glühende Scheiben geschlagen werden. Nach den Marienscheiben folgt nun, als erste glühende Scheibe, diejenige der Scheibenjungfer. Die Scheiben werden im Feuer angeglüht, an die Schwingrute gesteckt, einige Male im Kreis geschwungen und mit einem kräftigen Schlag auf die Scheibenbank zu Tal geschlagen. Dazu wird jeweils in einem leicht melodischen Sang der Scheibenspruch gerufen:

"Die Schieb, die Schieb geht ebe nus,
Goht sie nit, so gilt sie nit,
So ghärt sie keiner Jungfer nit.
Wem soll die Schiebe ghäre?
Die Schiebe soll de ...ghäre,
Hol sie!"

Oder:

"Schiebe, Schiebe om Rai na,
d'Küchlipfanne het a Bei a,
Goht sie nit, so gilt sie nit,
So ghärt sie keiner Jungfer nit ... "
usw. wie oben.

In alphabetischer Reihenfolge erhalten alle unverheirateten Mädchen des Städtchens, auch die Ordensschwestern, ihre Scheibe. Die Buben sammeln die Scheiben auf und sind besonders erpicht auf die Marienscheiben. Das Feuerrad zeigt das Ende des Scheibenschlagens an und erhellt weithin die Flur. Noch lange ist die Flammenspur zu sehen. Oft wird auch ein kleines Feuerwerk abgebrannt.
Anschließend gehen die Scheibenschläger zur Scheibenjungfer, der sie die schmuckvolle Scheibe überreichen, wobei aufgetischt wird, was Küche und Keller zu bieten haben.
An den Abenden danach wird bei allen mit einer Scheibe Bedachten der Scheibenschnaps eingezogen. Seit einigen Jahren wird dabei ein eigens verfasstes und vertontes Lied gesungen. Die Scheibenbuben erscheinen in der Kluft, in der sie die Scheiben schlugen, Hut und Mantel, nicht gerade nach der neuesten Mode, und mit dem Scheibenstecken, auf dem eine Scheibe aufgesteckt ist. Die Mädchen erhalten zum Andenken eine Miniaturscheibe mit eingebrannter Jahrgangs-Jahrzahl. Neuerdings wird auch mit Kreide, wie bei den Sternsingern, über die Haustüre geschrieben.