Latzmann

Dieser Heischeumgang wird von der obersten Schulklasse durchgeführt. Der Pfingstlatz ist ein kräftiger Junge, der in einem kegelförmigen Gebilde aus Stroh, Tannenreis und Blumenschmuck umgeht. Der Umzug gestaltet sich folgendermaßen: Läufer und Trabant ziehen in Kriegsbemalung und mit Helm voran, sie sind die Wortführer. Dann folgen die eigentlichen Sammler: zwei Eiersammler, zwei Bäcker, die Mehl sammeln und zwei Schmalzhafenträger. Darauf kommt der Latz, umgeben von den Latzmannbuben. Am Schluß sind Hexe und Teufel.
Während des Umzuges von Haus zu Haus bleibt der Latzmann, bewacht von seinen Buben, stets im Hintergrund. Die Gabensammler gehen von Haus zu Haus und sammeln, und die Hexe mit Strohschwanz und Besen, die früher Stehlrecht besaß, treibt mit dem Teufel, der erst im 20. Jh. dazukam, allerlei Unfug. Am Nachmittag, wenn alle Häuser besucht wurden, bereitet eine Wirtin oder Bäuerin aus den Gaben ein gemeinschaftliches Mahl.