Le Pélerinage des Gitans
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Beschreibung
In Les Saintes-Maries-de-la-Mer spielt sich jedes Jahr ein rätselhaftes Spektakel ab. Hunderte von Sinti und Roma reisen mit ihren Wohnwagen an, um in einer Prozession die schwarze "Sara", eine Madonnenfigur, zu ehren. Den Legenden nach, soll die schwarze Madonna entweder eine Reisende oder eine Dienerin der beiden Mariengestalten (Maria Jacobi und Maria Salome) gewesen sein. Die beiden Marien wiederum sind angeblich bei Jesu Kreuztod zugegen gewesen. Am 24. Mai beginnt der Tag mit einer Vormittagsmesse, in deren Rahmen die schwarze Sara eingekleidet wird. Unter lautem Beifall der Menge wird dann der Schrein der beiden Marien aus der Kapelle abgeseilt. Anschließend findet die Prozession der Sara zum Meer statt. "Vive Sainte Sara!" (Es lebe die heilige Sara!) rufen die Sinti und Roma dabei immer wieder. Dass "Sara-Káli" (schwarze Zigeunerin), wie sie von den Sinti und Roma genannt wird, nie offiziell heiliggesprochen wurde, stört die "Gitanos" (spanischer Begriff für "Zigeuner") nicht. Während einige "Gitanos" musizieren, bespritzen andere wie wild ihre Sara mit Wasser. In einer Barke werden am nächsten Morgen die beiden anderen Marienfiguren ebenfalls zum Strand getragen. Von einem Boot aus segnet der Bischof die Menge.
Referenzen
Schenk, Günther: Christliche Volksfeste in Europa. Prozessionen. Rituale. Volksschauspiele. Innsbruck 2006, S. 100-101