Lunes de aguas

Am Montag nach dem Ostermontag, dem so genannten "Wassermontag" (Lunes de aguas) bleiben in Salamanca nachmittags alle Schulen und Geschäfte geschlossen. Familien und Freunde verbringen traditionell den freien Nachmittag am Ufer des Flusses Tormes um dort den "hornazo" zu essen. Diese Pastete ist reichlich mit Fleisch, Schinken, gekochten Eiern und chorrizo (roter Paprikasalami) gefüllt, was in Zusammenhang mit der an an diesem Tag endenden fastenzeitlichen Abstinenz von Fleisch steht.

Geschichte:
Die Ursprünge dieses Festes reichen zurück bis in das 16. Jahrhundert. Da während der Fastenzeit neben dem Genuss von tierischem Fleisch auch der "Genuss von menschlichem Fleisch" verboten war, wurden die Prostituierten der Stadt während der Fastenzeit auf die andere Seite des Flusses gebracht.
Nach dem Ende der Fastenzeit wurde ein Mann aus der Stadtbevölkerung ausgewählt (padre de putas), der die Aufgabe hatte, die Prostituierten mit dem Boot abzuholen und wieder in die Stadt zurückzubringen. Die Studenten der salmatinischen Universität warteten ungeduldig am Flussufer und begrüssten freudig die Rückkehr der Prostituierten und nahmen dies zum Anlass, um an der romanischen Brücke ein Volksfest abzuhalten.
Heute findet am Lunes de aguas zwar kein Volksfest mehr statt, aber das traditionelle Picknick am Ufer des Tormes wird immer noch von vielen Familien veranstaltet.