Maiensetzen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
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Beschreibung
In Endingen zogen die Jugendlichen gemeinsam zum maiennächtlichen Treiben, wobei natürlich der einzelne in Gegenwart der anderen Altersgenossen seinem Mädchen das Bäumchen setzte. Das Aufrichten dieses Zeichens und die damit verbundene Absicht ist jedem Beteiligten klar: auf seine normgerechte Werbung wird am folgenden Tag oder zu einem späteren Zeitpunkt das entscheidende Zeichen (Einladung, Geschenk) folgen.
Vor dem Abgang des Brauches sei der Maien als Zeichen ernsthafter Werbung seiner allgemeinen Bedeutung verlustig gegangen. Die Korrespondenz zwischen Gabe und Gegengabe der Parteien reduzierte sich auf einseitige Bekundung gesteigerten Interesses im Anbringen des Bäumchens, ohne schon in jedem Fall konkreten Ambitionen Ausdruck zu verleihen. Außerdem stelle die Tatsache, daß die Jugendlichen andere Möglichkeiten gemeinsamer Freizeitgestaltung fanden, welche auch zur Annäherung der Geschlechter führte und diese starren Formen der Kommunikation überflüssig werden ließ. Darüberhinaus habe der verstärkte Einzug gelockerter Moralvorstellungen zu Sex und Partnerschaft nach dem 2. Weltkrieg dem Muster des Liebesmaien seine entscheidende Grundlage entzogen.
Referenzen
Bernhard Oeschger: Zwischen Santiklaus und Martinsritt. Strukturen jahreszeitlicher Brauch-phänomene in Endingen am Kaiserstuhl. Frankfurt am Main 1981. S. 128 f.