Maifest

In Vaihingen, Lauffen und Brackenheim wurden kirchweihartige Feste durch alte Stiftungen begünstigt. Im Frühsommer wurden sie jedes Jahr in Vaihingen, in Lauffen alle zwei, in Brackenheim nur alle 10-15 Jahre gehalten.
An diesem Fest nahm das ganze Volk teil. Die Kinder liefen mit Sträußen bebändert, frisiert und gepudert am frühen Morgen zusammen und versammelten sich in der Schule. Die Mädchen trugen große Birkenreiser in der Hand, die man Maien nannte, an denen seidene Tücher, Bänder und Stücke von Goldflitter hingen. Die Jungen trugen keine Maien. Dagegen war ihnen ein alter Säbel oder Degen an die Hüfte geschnallt, dass sie den alten Torwärtern ähnlich wurden. Mädchen und Jungen hielten nach dem Kirchgang ein Wettrennen. Dann gab es Essen und Tanz.

Zu Birlingers Zeiten können auch die in den Monat Juni fallenden Kinderfeste Maifeste heißen.