Martinimarkt und Ledigenball

Am Montag nach Martini wird in Haslach der Martinimarkt abgehalten, und zwar auf dem Gebiet, auf dem die Märkte nach Fürstenbergischer Marktordnung schon früher abgehalten wurden.
Der Markttag beginnt in aller Frühe (ab sieben Uhr) mit dem Schweinemarkt in der städtischen Markthalle (früher auf dem Klosterplatz, dann verlegt zum Sportstadion).
Zu einem Jahrmarkt im Städtchen kommen immer viele Besucher aus allen Seitentälern des Kinzig-, Wolf- und Harmersbachtales.

Der Martinimarkt , im Volksmund auch der Ledigenmarkt genannt, ist der größte unter den fünf Haslacher Jahrmärkten und bietet am Abend noch ein Tanzvergnügen für die ledigen Besucher des Marktes, nämlich den Ledigenball in der Haslacher Stadthalle. Spielte früher eine Abteilung der Stadtkapelle zum Tanze auf, so wurde, um diesen Abend attraktiver werden zu lassen, auch ein Team von Darstellern aus Film und Funk angestellt, doch hatte dies nicht zum Erfolg geführt. Seit 1985 spielt eine moderne Tanzkapelle und der Erfolg bleibt nicht aus, die Halle kann einen guten Erfolg verzeichnen. Speziell zu dieser Zeit werden die Ledigenwecken gebacken.

Der Mai-, Michaelis- und Martinimarkt wurden bereits im Mittelalter abgehalten, im Jahre 1651 kam der Fastenmarkt und 1652 der Peter-und-Paul-Markt hinzu. Die Märkte aus dem Mittelalter gehen zurück auf den Silbererzbergbau, in dem Haslach Mittelpunkt war.
Das genaue Alter des Ledigenballes konnte bis jetzt nicht festgestellt werden, doch war dieser schon Ende der 1960er Jahre üblich.
Zum Ende des bäuerlichen Arbeitsjahres kamen viele Knechte und Mägde auf den Martinimarkt, welcher außer einem großen Vergnügungspark auch den Ledigenball bot. Er war Treffpunkt für die tanzfreudigen Paare, für alle Ledigen, die nach einem Partner Ausschau hielten.