Mittfasten
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Beschreibung
Am Sonntag Oculi rüsten die Buben und Mädchen - jede Gruppe für sich - zu einem Umzug, um den Winter zu vertreiben und den Sommer zu begrüßen. Der älteste Junge wird so maskiert: ein Faselgesicht, bebänderter Hut auf dem Kopf, um die Schultern ein Schellengeschirr, in der Hand einen Haselstab. Die anderen Buben sind nicht maskiert. Beim Heischen rufen sie:
"Es kommt ein kleiner König / gebt uns nicht zu wenig.
Laßt uns nicht zu lange stehn / wir wollen heut noch weitergehn
Äer raus! Äer raus!
Der Butz der steckt im Hüarhaus / und säuft alle Äer aus!"
Die Sammler erhalten die gewünschten Eier. Wird ihnen nichts gegeben, verwünschen sie das Haus mit dem Ruf:
"O du alter Stockfisch! / Wenn mer kummt do hoscht nix
als ä Schipp voll Louhle / die Deifel soll dich houle!"
Wir ihnen wie gewünscht gespendet, bedanken sie sich:
"Wir danken schön beim Weitergehn und hoffen auf ein Wiedersehn!"
Die Mädchengruppe schmückt ein Fichtebäumchen mit bunten Papierblumen und Girlanden und trägt es ebenfalls von Haus zu Haus.
Sie singen unterwegs:
"Da bringen wir den Sommer / die Veilchen und die Blumen.
Der Sommer ist schon da. / Heute schmeißen wir den Sommer in den Dreck.
heit ist mitten in den Fasten / da leeren die Bauern die Kasten,
Und wenn die Bauern die Kasten leern / da schickt uns Gott wieder ä guri Ärn.
Schtrih, schtrah, schtroh / Anner Johr um die zeit sinn mer widdar do."
Sie verwünschen, bzw. bedanken sich wie die Buben.
Referenzen
Theodor Brauch: Lätarebrauchtum am bayerisch-badischen Untermain, im östlichen Odenwald und Bauand. Würzburg 1970, S. 37 f.