Nestinarstvo

Slivarowo

Tzarevo

Burgas

Bulgarija - Bulgaria

Dieses Jahr

03.06.2024 (3.6.)

Nächstes Jahr

05.06.2025 (5.6.)

Turnus

0

Festausübung

N
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Geografie

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Ort

Slivarowo

Kreis

Tzarevo

Region

Burgas

Staat

Bulgarija - Bulgaria

Beschreibung

Ablauf: Vom 3. bis 5. Juni feiern die Leute im Strandshagebirge die Tage des heiligen Konstantin und der heiligen Helena. Mit dem Namen des heiligen Konstantin ist der Brauch Nestinarstvo verbunden. Dieser Brauch wird von Generation zu Generation weitervererbt und wird hauptsächlich von Frauen - "nestinarki", selten aber auch von Männer - "nestinari" ausgeübt. Früher wurde der Brauch in fast allen Dörfern um die Stadt Malko Tarnowo ausgeübt, heutzutage wird er aber nur noch in den zwei Dörfern Bulgari und Slivarowo bewahrt. Der Brauch wurde 2009 in die internationale Liste der UNESCO zum Immateriellen Kutlurerbe (Intangible Heritage) aufgenommen"

An diesen Tagen findet am frühen Morgen die Heilige Messe in der Kirche statt. Danach sammeln sich die Bewohner der Dörfer Sliwarovo und Bulgari um zusammen zu einem heiligen Brunnen zu gehen. Mit "gaida" (Dudelsack) und "tapan" (große Trommel) werden nur für diese Tage bestimmte Melodien gespielt. Eine Ikone des heiligen Konstantin wird immer mitgeführt. An diesem Ort wird gemeinsam gegessen. Danach ziehen alle Leute ins Dorf, wo auf dem Dorfplatz ein großes Feuer angezündet wird. Sobald die Sonne aufgeht und das Feuer zu einer Glut niedergebrannt ist, kommt es zum Tanz der "nestinari".
Während die Musik spielt, verfallen sie in Trance, nehmen eine Ikone mit beiden Händen und betreten barfuß mit kleinen Schritten die heiße Glut. Sie tanzen auf der heißen Glut ohne sich die Füße zu verletzen. Die "nestinari" sprechen manchmal Prophezeiungen und Wahrsagungen aus und man behauptet, dass sie die Zukunft voraussagen können.
Nach dem Tanz fangen die andere Leute an, um die Glut zu tanzen. Die "nestinari" glauben, dass sie beim Feuertanz vom heiligen Konstantin beschützt werden und mit dem Tanz sollen von ihm Gesundheit und Fruchtbarkeit für die gesamte Gemeinschaft erbeten werden.

Geschichte: Der Brauch "Nestinarstvo" vereinigt christliche und heidnische Elemente und knüpft an eine jahrtausendelange Tradition der Feuerkulte an.
Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung dieses Brauches. Es wird behauptet, dass die bulgarischen Slawen diesen Brauch von den vorgefundenen Thraker angenommen haben. Andere sind der Meinung, dass Nestinarstvo mit dem Kult der iranischen Gottheit Mitra verbunden ist. Mit diesen Thesen sind aber einige griechische Historiker nicht einverstanden. Sie vermuten, dass Nestinarstvo aus dem Dionysos¿ Ritus stammt.
Schutzpatronen dieses Kultes sind der römische Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena. Kaiser Konstantin verlegte im Jahr 330 seine Residenz vom Tiber an den Bosporus und weihte die neue Hauptstadt Konstantinopel ein. Durch das Toleranzedikt von Mailand von 313 hat er die allgemeine Religionsfreiheit garantiert und damit unter anderem auch das Christentum zur erlaubten Religion im römischen Reich gemacht. Er und seine Mutter nehmen einen wichtigen Platz in der volkstümlichen Mythologie des Balkanraums ein.

Referenzen

Helmuth Weiß: Bulgarien. Köln 2. aktualisierte Auflage 1998.